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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 5)

mit einiger Sicherheit sagen, dies und jenes erkläre sich allein durch den Einiiuß des 
Germanentums. 
Auch wird man bei dem Meisten wohl ohne den germanischen Holz- oder Zimmer- 
mannsstil, der bei Haupt einen ziemlich breiten Raum einnimmt, auskommen können. 
Auf Einzelheiten einzugehen, ist hier natürlich nicht möglich; doch soll hervor- 
gehoben werden, daß das dargebotene Material an Abbildungen und manche Ansicht Haupts 
als Anregung zu kritischen Betrachtungen vielfach förderlich wirken kann. 
Die typographische Ausgestaltung des Buches, besonders das gute Zusammengehen 
von Druck und Textabbildungen, verdienen rühmend hervorgehoben zu werden. 
M. Dreger 
UBKE-SE MRAU'S GRUNDRISS DER KUNSTGESCHICHTE. Von 
diesem für den Schulunterricht sehr beliebten und brauchbaren Werke ist soeben der 
III. Band, der die Kunst der Renaissance in Italien und im Norden behandelt, in dritter (des 
Gesamtwerkes 14.) Auflage erschienen (Eßlingen a. N., Pauf Neff, Preis m NL). Das Buch 
hat in dieser neuen Auflage beträchtliche Zusätze und Verbesserungen erfahren. Ganz neu 
geschrieben ist der Abschnitt über die italienische Malerei des XV. Jahrhunderts (92 Seiten). 
Die Zahl der Abbildungen ist von 488 auf 549 gestiegen, die zumeist farbigen Tafeln wurden 
um 12 vermehrt. 
IE BAUKUNST IN IHRER ENTVVICKLUNGfk Mit dem neu erschienenen 
Bande wird die übersichtliche Darstellung der Entwicklungsgeschichte der Baukunst 
abgeschlossen, die K. O. Hartmann veröffentlichte. Der Autor hat selbst seine Absicht 
betont, ein Führer für Studierende und Kunstfreunde sein zu wollen, der in dem 
komplizierten Gebäude der Geschichte des Bauens die rangbarsten Wege weist und dabei 
von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart in knapper Form jene so wesentlichen Zusam- 
menhänge mit der Kulturentwicklung berücksichtigt, die dem Verständnis der großen 
Gegensätze im Wandel der Zeiten so nützlich sind. 
Von zahlreichen meist gut gewählten und gut reproduzierten photographischen Auf- 
nahmen unterstützt, gibt der Verfasser tatsächlich einen gut orientierenden Überblick. Daß 
er bis auf die Gegenwart, also bis zu dem noch hehig geführten Kampf um die Vorherrschaft 
einer modernen Kunstanschauung konsequent und logisch fortschreitet, daB er den Errungen- 
schaften der letzten beiden Jahrzehnte auch einen richtigen Platz im Entwicklungsgang 
anweist, ist ein anerkennenswertes Verdienst. Es erhöht den Wert des Buches und bildet 
einen guten Abschluß, eine Art Probe Eir die Richtigkeit seiner Anschauungen, die 
nicht versagt. 
Namentlich die österreichischen Baukünstler dürfen zustimmend einer Darstellung 
folgen, die ihre Bedeutung im Entwicklungsgang der neuesten Zeit anerkennt und nicht 
unterdrückt, wie dies in ähnlichen Werken sonst früher oft zu geschehen piiegte. 
Die führende Rolle Otto Wagners ist in das gebührende Licht gestellt, ebenso Olbrichs 
anregende Kraft. Man erkennt rnit Befriedigung, daß jene Anschauungen und Überzeugungen 
in ihrem erfolgreichen Auftreten bei allen Kulturvölkern nachgewiesen sind, welche man 
als die Basis der modernen Entwicklung bezeichnen kann. Leider gibt es auch bei uns noch 
rückständige Kreise, welche sich darin gefallen, die Tatsache dieses Durchgreifens zu 
leugnen und ihre Bedeutung zu verkennen. 
Es ist wichtig, daß eine zurückhaltende, pädagogische Arbeit, der keine propagan- 
distischen Tendenzen zugeschrieben werden können, unsere neuen Errungenschaften in 
dem Verlauf des welthistorischen Entwicklungsprozesses der Baukunst anerkennt und 
eine mit Notwendigkeit erfolgte gesunde Entwicklung in ihnen erblickt, die zukunftsreich 
und hoffnungsfreudig erscheint. H. Fischel 
"' Band Ill, Barockzeit und Neuzeit. Von K. 0. Hartmann. Leipzig, Verlag Karl Scholtze.
	        
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