Helmkleinod von St. Lambrecht ansprechen. weil diese Zusammenstellung
von Mitra und Helm als bloßes Würde- und Amtszeichen in früheren Zeiten
sehr häufig in den Wappen der Bischöfe und Äbte sich vorfindet, nament-
lich dort, wo noch andere Helme auf den Schildrand gesetzt sind. Man
brachte durch diese Aufstellung die Mitra auf gleiche Höhe mit den übrigen
Helmkleinoden und vermied dadurch eine bildliche Niedrigstellung des
geistlichen Würdezeichens. Die zu St. Lambrecht gehörige ehemalige Propstei
Atlenz führte als Wappen im von Blau und Rot gespaltenen Schilde vorn
ein goldenes Pastorale, rückwärts einen aufrecht stehenden silbernen
Schlüssel. Als Schildhalter diente ein Engel. Der Markt Aflenz führt heute
noch dasselbe Bild als Wappen (Abb. m).
Mariazell benutzte ebenfalls einen gespaltenen Schild; vorn das Wappen
von St. Lambrecht, rückwärts in Silber das Gnadenbild der Wallfahrtskirche.
Die Gemeinde Mariazell führt dagegen die Wallfahrtskirche selbst im Schilde.
Über der Kirche schwebt das Gnadenbild, die Gottesmutter mit dem Jesus-
kinde.
ST. PAUL.
Wappen: Schild geviert; I. von Silber und Rot geschacht (Wappen der
Stifterfamilie, der Grafen von Spanheim); z. in Blau auf braunem Boden
ein naturfarbiger Hirsch, der von einem grünen Dreiberg abspringt und mit
dem rechten Vorderfuß ein Schwert hält (Herrschaft Fall); 3. in Blau auf
einem weißen, dreizinkigen Felsen ein einwärts gekehrter Rabe, der einen
goldenen Ring im Schnabel trägt (Herrschaft Rabenstein); 4. in Rot an
einem Flusse (Drau) eine gezinnte Stadtmauer mit zwei Türmen und mit
geöffnetem Tor, hinter der Mauer wird bis zur Hälfte ein lorbeerbekränzter,
bartloser, gehamischter Ritter sichtbar, der ein Schwert in seiner Rechten
empor-hält (Herrschaft Unterdrauburg) (Abb. n).
Das im unteren Lavanttal in Kärnten gelegene Benediktinerstift
St. Paul - Abbatia ad s. Paulum in Carinthia oder Monasterium ad Sanctum
Paulum in valle Lavantina - war vom Grafen Engel-
bert I. dvon Spanheim (Sponheim) um das Jahr m91
gegrün et worden.
Graf Heinrich von Lavant der keinen männlichen
Nachkommen besaß, vermählte auf Anregung des
Erzbischofs Hartwik von Salzburg seine Erbtochter
Richarda mit Sigfried Grafen von Spanheim. Die Gräfin
i il W 1 veranlaßte hierauf ihren Gemahl, bei dem väterlichen
Schlosse, das auf einem fast isolierten Hügel stand,
eine Kirche zu Ehren des heiligen Apostelfürsten Paulus
. , zu errichten, in der sie auch nach ihrem Ableben bei-
gesetztsein wollte. Ihr Sohn, Graf Engelbert I. von
Spanheim, verwandelte dann die Burg selbst in ein
Abb. u. AltesWappen von
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Kloster und erbat sich Benediktinermönche aus dem
SmPaul Kloster Hirsau in Schwaben zur Besiedlung seiner