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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 8 und 9)

Helmkleinod von St. Lambrecht ansprechen. weil diese Zusammenstellung 
von Mitra und Helm als bloßes Würde- und Amtszeichen in früheren Zeiten 
sehr häufig in den Wappen der Bischöfe und Äbte sich vorfindet, nament- 
lich dort, wo noch andere Helme auf den Schildrand gesetzt sind. Man 
brachte durch diese Aufstellung die Mitra auf gleiche Höhe mit den übrigen 
Helmkleinoden und vermied dadurch eine bildliche Niedrigstellung des 
geistlichen Würdezeichens. Die zu St. Lambrecht gehörige ehemalige Propstei 
Atlenz führte als Wappen im von Blau und Rot gespaltenen Schilde vorn 
ein goldenes Pastorale, rückwärts einen aufrecht stehenden silbernen 
Schlüssel. Als Schildhalter diente ein Engel. Der Markt Aflenz führt heute 
noch dasselbe Bild als Wappen (Abb. m). 
Mariazell benutzte ebenfalls einen gespaltenen Schild; vorn das Wappen 
von St. Lambrecht, rückwärts in Silber das Gnadenbild der Wallfahrtskirche. 
Die Gemeinde Mariazell führt dagegen die Wallfahrtskirche selbst im Schilde. 
Über der Kirche schwebt das Gnadenbild, die Gottesmutter mit dem Jesus- 
kinde. 
ST. PAUL. 
Wappen: Schild geviert; I. von Silber und Rot geschacht (Wappen der 
Stifterfamilie, der Grafen von Spanheim); z. in Blau auf braunem Boden 
ein naturfarbiger Hirsch, der von einem grünen Dreiberg abspringt und mit 
dem rechten Vorderfuß ein Schwert hält (Herrschaft Fall); 3. in Blau auf 
einem weißen, dreizinkigen Felsen ein einwärts gekehrter Rabe, der einen 
goldenen Ring im Schnabel trägt (Herrschaft Rabenstein); 4. in Rot an 
einem Flusse (Drau) eine gezinnte Stadtmauer mit zwei Türmen und mit 
geöffnetem Tor, hinter der Mauer wird bis zur Hälfte ein lorbeerbekränzter, 
bartloser, gehamischter Ritter sichtbar, der ein Schwert in seiner Rechten 
empor-hält (Herrschaft Unterdrauburg) (Abb. n). 
Das im unteren Lavanttal in Kärnten gelegene Benediktinerstift 
St. Paul - Abbatia ad s. Paulum in Carinthia oder Monasterium ad Sanctum 
Paulum in valle Lavantina - war vom Grafen Engel- 
bert I. dvon Spanheim (Sponheim) um das Jahr m91 
gegrün et worden. 
Graf Heinrich von Lavant der keinen männlichen 
Nachkommen besaß, vermählte auf Anregung des 
Erzbischofs Hartwik von Salzburg seine Erbtochter 
 Richarda mit Sigfried Grafen von Spanheim. Die Gräfin 
i il W 1 veranlaßte hierauf ihren Gemahl, bei dem väterlichen 
 Schlosse, das auf einem fast isolierten Hügel stand, 
 eine Kirche zu Ehren des heiligen Apostelfürsten Paulus 
. , zu errichten, in der sie auch nach ihrem Ableben bei- 
 gesetztsein wollte. Ihr Sohn, Graf Engelbert I. von 
Spanheim, verwandelte dann die Burg selbst in ein 
Abb. u. AltesWappen von 
 
 
   
 
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