MAK

Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 8 und 9)

447 
im Jahre 1488 starb. Es zeigte sich jedoch sehr bald ein Übelstand, der bei 
der Wahl des Standortes nicht genügend bedacht worden war. Das neue 
Kloster lag an der stark frequentierten Straße von Italien nach Deutschland, 
an der alten großen Römerstraße, die von Süden heraufführte, war also all 
den Ruhestörungen ausgesetzt, die der große Verkehr naturgemäß mit sich 
brachte. 
Man beschloß deshalb, das Kloster nach einem einsameren, infolgedessen 
auch ruhigeren Ort zu verlegen, und es gelang dem Stifter Adalram in kurzer 
Zeit, einen derarti- (Hier fällel). Als 
gen zur Kloster- sich später der 
anlage geeigneten Edle mit dem 
Platz auf einer sei- Propste des Chor- 
ner vielen Besit- herrenstiftesan die 
zungen zu Finden. Stelle begab, an 
Die Legende der ihm die Gottes- 
erzählt, daß Adal- ' mutter erschienen 
ram von Waldeck warundderBaum, 
unter dem er ge- 
ruht hatte, auf sein 
einstmals auf einer 
Jagd im Gebiete 
von Sekowe" sich Geheißgefälltwur- 
ermüdet unter ei- de, fand sich ein 
nem Baume nie- Marienbildvor,das 
sich heute noch 
in der Stiftskirche 
zu Seckau befindet 
dergelassen habe. 
Da erhellte sich 
plötzlich der lin- 
stereForst und die und dort beson- 
Gottesmutter mit ders verehrt wird. 
dem Jesuskinde Vorn Papste 
schwebte auf gol- p r InnozenzILwurde 
denenWolkenvor-     durch eine Bulle 
über; zugleich hör- Abb.14. Wappen von Seckau im Sreiermärkischen vom 12. März 1143 
te Adalram den W'PP""'""" v"  Bmsch "57 (""' die Stiftung bestä- 
Ruf: „Hic seca!" tigt. Im Jahre 1 147 
trat der Stifter selbst als Laienbruder in sein von ihm gegründetes Kloster 
ein, das er überaus reichlich mit verschiedenen Schenkungen begabte. 
Die noch lebende zweite Gemahlin Adalrams, Richinza von Perge, 
machte anfangs wegen dieser großen Schenkungen an das Kloster Schwierig- 
keiten, gab sich aber schließlich zufrieden und zog sich in das Benediktinnen- 
kloster zu Admont zurück, wo sie am g. Juli 1175 starb, nachdem ihr Gatte 
bereits am 26. Dezember 1174 das Zeitliche gesegnet hatte. Das Ehepaar 
wurde in Seckau begraben. 
Der Besitzstand und das Ansehen des Stiftes vergrößerte sich von Jahr 
zu Jahr, besonders als unter dem zweiten Propste Gerold von Eppenstein 
" Der Name Seckau dürfte slawischen Ursprungs und von sekati z hacken, roden, abzuleiten sein. 

	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.