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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 8 und 9)

Nicht weniger auch 
fürdieUnmengevon 
Fremden, welche 
Paris hm diese 
Jahreszeit beher- 
bergt, von denen 
wohl keiner den Be- 
such des „Salon" 
unterlassen würde. 
Im allgemei- 
nen fängt die Be- 
sichtigung dieser 
Riesenausstellung 
mit der Abteilung 
für Skulpturen an, 
welche die ganze 
große ovale Halle 
einnimmt, in wel- 
cher, dem Salon 
Vorangehend, all- 
jährlich der „Con- 
cours Hippique" 
stattfindet. Platz ge- Abb. 13. Zunftkachel der Hafner in Fahrafeld in Niederösterreich, aus dem Jahre 1 788 
nug für die impo- 
santesten Monumente und Kolossalstatuen. Trotzdem wirken alle hier ausgestellten 
Arbeiten aufeinander mehr oder weniger erdrückend. Die größten Stücke sind fast immer 
mit der Bezeichnung „commande par l'Etat" geschmückt. So die drei vor einen Pflug 
gespannten Ochsenpaare (Lebensgröße in Bronze) „Le Defrichement" von Henry 
Bouchard. Das große Monument „Aux Morts, aux Exiles" von Daillion ist eine Anhäufung 
von Allegorien, in denen man nicht leicht einen Gedanken festhält. Für das verunglückte 
Unterseeboot „Pluviose" hat Emile Guillaume ein Denkmal geliefert: ein goldener Engel, 
der über das versunkene Schiff die Flügel ausbreitet. Es fehlt hier an ernstem künst- 
lerischen Empfinden. Sehr gut und ganz im Stil der alten Meister gehalten ist die für 
die Deputiertenkammer bestimmte Statue von Montesquieu, welche Dumilätre ausgeführt 
hat. Nicht zu übersehen sind die beiden großen mittelalterlichen Reiterstatuen von 
Le Duc und die hübsche lebendige Gruppe „Silene et Bacchantes" von Peche. "Michel 
Gustave befaßt sich, unbeirrt durch das so oft behandelte Thema, mit einem Beethoven- 
Monument. Vorläufig sehen wir nur eine Skizze, eine Pyramide mit unzähligen mensch- 
lichen Figuren garniert, welche wohl dazu bestimmt sind, die Meisterwerke der Beet- 
hovenschen Musik zu verkörpern. Eines der besten allegorischen Monumente, offenbar 
ein Grabdenkmal, heißt: „La Fin d'un reve" (das Ende des Traumes). Aus einer halb- 
geöffneten Gruft streckt eine Traumfigur aus einer Fülle von Blumen wie zum Abschied 
sehnend die Hand nach oben, nach der trauernden Figur des Mannes. Diese Arbeit ist 
von Felix Marquet. 
Unter den kleineren Werken, Porträtbüsten, Statuetten, Medaillen findet man in 
dieser Fülle selbstverständlich sehr viele gute Leistungen, doch ist eine gerechte Auf- 
zählung derselben in einem begrenzten Bericht nicht möglich. Erwähnen möchte ich nur 
das Basrelief in Marmor (Porträt des „Docteur Roux"), eine ausgezeichnete Arbeit der 
berühmten Bildhauerin Madame Merignac und die oflizielle große Medaille in vergoldeter 
Bronze von Leon Deschamps, welche die Züge des Präsidenten Fallieres verewigt. Die 
Werke von Levasseur, Rosales (kleine Büsten aus koloriertem Marmor), Iselin, Felix- 
Maurice, Charpentier und Adeline de Haeseler gehören zu denjenigen, die sich angenehm 
 
5-.
	        
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