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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 8 und 9)

.wurde vom Mu- 
Zu den besten Ent- 
würfen für Weiß- 
stickereien gehören 
diejenigen von Ga- 
briel Prevot. Am 
feinsten und kunst- 
vollsten in bezug 
auf die Ausführung 
der Arbeit sind die 
Weißstickereien 
aus den Vogesen, 
welche Maurice 
Weil ausstellt. Das 
Prachtstück ist ein 
rundes Tischtuch, 
welches in denk- 
bar feinster Sticke- 
rei in Weiß auf 
teilweise durchbro- 
chenem Grunde die 
Fabeln von Lafon- 
taine illustriert. Es 
ist ein Unikum und 
seum angekauft. 
Fast alle gro- Abb, n, 
Ben Pariser MOde- Bemalte Sandsteingruppe aus Fels am Wagram in Niederösterreich, XVI. Jahrhundert 
Firmen haben ihre 
eigenen Stickereiwerkstätten. Wir sehen hier eine große Vitrine von Paquin mit einigen 
recht effektvollen Stücken, teilweise bedruckte und überstickte Tüllstoffe, bei welchen sehr 
viel Perlen in Silber und Stahl sowie geschliffene Steine in Anwendung kommen. Straß wird 
zumeist mit schwarzer Montierung der Steine verwendet, wodurch der Glanz noch erhöht 
ist. Eine der bekanntesten Stickereitirmen ist auch „Ed0uard", und es ist sehr lehrreich, 
sich deren Arbeiten genau anzusehen. Besonders bewundert habe ich die Handtäschchen 
in Perlen mit der Zusammenstellung von Weiß, Silber, Stahl und Pierre de Strass. Solche 
Kleinigkeiten kosten zwischen 3oo und 8oo Franken. 
Ein Interieur, in dem alle verwendeten Stoffe gestickt sind, sowohl die Wandver- 
kleidung als die Möbelbezüge, ist von John Jacobson. Es ist hier das Kranzmotiv in 
verschiedenen Farben, immer mit denselben Konturen angewendet. Die Formen der 
Möbel sind nach altem englischen Muster gehalten. 
Sehr originell, etwas anklingend an den Geschmack von Poiret (und infolgedessen 
an den modernen Münchner Stil), sind die Stickereien in grellen Farben, zumeist in Wolle 
ausgeführt. welche die Brüder Mounot ausgestellt haben. Zu bemerken ist noch ein Vor- 
hang aus sehr grober Filetspitze mit großen Figuren, ein Entwurf von Mezzara, ausgeführt 
von der Firma Mellville und Ziffer. Sowohl die Zeichnung als die Technik dieser Arbeit 
sind als sehr gelungen zu bezeichnen. 
Gewisse unendlich mühsame Arbeiten, deren Resultate doch in die Kategorie der 
Geschmacksverirrungen gehören, sind nicht ausgeblieben; so zum Beispiel Miniaturkopien 
berühmter alter Bilder in feiner Plattstickerei in Wolle. Trotz vorzüglicher Ausführung 
ist hier sowohl der künstlerische als der praktische Zweck verfehlt. 
Unter den Entwürfen für kirchliche Ornamente sind diejenigen von Marie Mlozia- 
nowska die einzigen, welchen man eine gewisse Originalität nachsagen kann. Alles übrige 

	        
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