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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 10)

Kaunitz verdrängt 
die geistvolle Grä- 
fin Burghausen- 
Marwitz die fran- 
zösischen Pikan- 
terien durch Gel- 
lertsWerke.Auch 
Uhlefeldt, Thun 
und der Reichs- 
hofratspräsident 
Graf I-Iarrach 
verkünden wie 
Laudon Gellerts 
Ruhm in weiten 
Kreisen. Anfang 
der sechziger-Jah- 
re wird in Wien 
eine „deutsche 
Gesellschaf "be- 
gründet, man 
wird in der Wie- 
ner Gesellschaft 
auf Lessing, Klop- 
stock und die 
deutsche Bühne 
aufmerksam. 
Nicht viel später, 
kurz vor seiner 
Ermordung in 
Triest, kommt 
Winckelmann nach Wien, wo er am Hofe, bei Kaunitz und Fries verständ- 
nisvolle Stimmung für die Wiedererneuerung des klassischen Altertums findet. 
Seit den Tagen Kaiser Leopolds steht das Theater, Oper und Ballett 
mit ihren prunkvollen Dekorationen und einem Massenaufgebote von 
Künstlern bei Hof und in der Gesellschaft im Mittelpunkte des Interesses. 
Auch Josef I. und Karl VI. sind begeisterte Freunde der Musik. Die berühm- 
testen italienischen Theaterarchitekten der Zeit aus der Familie der Galli- 
Bibiena sind für Wien tätig. Josef I. läßt zwischen der nachmaligen Hof- 
bibliothek und Hofreitschule ein'Theater einrichten, dessen malerische 
Ausschmückung 50.000 Reichstaler kostete. „KavaliersWOpern und -Bur- 
lesken, bei welchen nur Mitglieder des Adels spielen, singen und tanzen, sind 
sehr beliebt. Nie fehlt im Faschingsprogramm des Hofes die Aufführung 
einer Bauernhochzeit („Wirtschaft bei Hofe"), wobei alle Teilnehmer in 
Nationalgewändern erscheinen. 1724 fungiert das Kaiserpaar als „Wirt 
Propstsluhl in der Stiftskirche zu Spital am Pyhrn 
5'!
	        
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