Quaglio geschaffen. 1683 wird Schönbrunn von den Türken zerstört. Im
Jahre 1695 entwirft Kaiser Leopold den Plan, hier für seinen Sohn Josef
einen Sommerpalast zu errichten, der, ein Gegner der italienischen Bau-
meister, die Auftragserteilung an Fischer von Erlach durchsetzt. Bekannt
und publiziert sind die ursprünglichen Projekte und der schließliche Bau
Fischers, welcher zunächst das Schloß auf der I-Iöhe der späteren Gloriette
plante, ein prachtvoller Gedanke, den er jedoch aufgeben mußte, um das
Schloß unten am Flusse zu errichten. Dieses zweite Fischersche Projekt, das
uns im Stiche erhalten ist, zeigt schon den gegenwärtigen Grundriß, nur
mit dem Unterschiede, daß der Mitteltrakt keine Durchgangshalle, sondern
eine monumentale Stiege, ferner kein drittes Stockwerk, eine offene Loggia
und durchaus Rache mit Statuen geschmückte Dächer aufweist. Daß urn 1700
noch nach diesem Plane '
gebaut wurde, geht aus
der uns erhaltenen Me-
daille von Wolfgang
hervor. Am I.]uni 1700
fand im großen Hofe
von Schönbrunn ein
berühmtes Turnier statt.
Nach dem Tode des
Kaisers wurde der Bau
eingestellt. Das Schloß
wurde Eigentum der
Kaiserinwitwe Wilhel-
mine Amalie und 1728
an Kaiser Karl VI. zu-
rückverkauft. Wie viel
vom Fischerschen Plane
zur Ausführung gelangt
ist, läßt sich nicht mit
aller Bestimmtheit sa-
gen, gewiß aber ist das
Parterre und der größte
Teil des ersten Stock-
werkesnachdenFischer-
schen Gedanken aus-
gebaut gewesen. Schon
Karl VI. betraute Niko-
laus Pacassi mit der
Fortsetzung des Baues,
sie wurde aber erst x744
begonnen und war 1747
noch nicht vollendet, Kapellengitter in a" Dominikanerkirche Maria Rotonda, Wien