Ößu
von anmutigen Häusern aus der
Maria Theresianischen Epoche er-
halten hat. So das Haus Sieben-
sterngasse I7 mit dem Schild über
dem Portal, das in der Mitte eine
jonische Säule, links einen Ur-
menschen, der einen Baum ent-
wurzelt, rechts eine Architektur
zeigt und nach Ilgs ansprechender
Vermutung wohl einem bürger-
lichen Baukünstler zugehört hat.
Oder das Haus eines Handwerks-
meisters, Stiftgasse 5, mit dem
breitgezogenen Portalbogen, Ro-
kokoornamenten und der Darstel-
lung des Evangelisten Lukas. Auch
das Haus „Zum heiligen Vinzenz",
Mariahilferstraße 44, gehört in
diese Reihe. Zerstört wie so vieles
ist die Hoffassade des Hauses
Mariahilferstraße 44 und so vieles
an Gärten und Gartenhäusern, mit
denen die alten I-Iäuser in den
Bezirken umgeben waren, wie in
der Lindengasse 4. Bis hinaus an
den Abhang des Kahlengebirges,
nach Grinzing, Heiligenstadt, drangen die Formen des Maria Theresien-
Stils und hier wurde oft mit wenigen Linien in anspruchslos naiver Weise
ein liebenswürdiger Schwung in die Fassaden gebracht. Die Wiener Vororte
Währing, Gersthof, Döbling, deren alte Ansiedlungen in der Türkennot
schwer gelitten hatten, entfalteten vom Ende des XVII. Jahrhunderts an,
ebenso wie die Wieden und Landstraße, wo Schwarzenberg-Palais, Belvedere,
Schönburg-Palais und Fischer von Erlachs eigenes Wohnhaus entstand, eine
rege Bautätigkeit in der Schaffung aristokratischer Sommersitze. Ein solcher
ist das in Döbling, Hofzeile 20, unter dem nicht ganz sichergestellten
Narnen Maria Theresia-Schlößchen an jener Stelle errichtete Bauwerk, wo
sich seinerzeit ein Wirtschaftshof des Stiftes Baumgartenberg befand. Zu
Anfang des XVIIl. Jahrhunderts hat ein Herr von Messa die Parkanlage
und das Schlößchen errichten lassen, welches später in den fünfziger Jahren
im Besitz eines Grafen Daun war und in der Innenanordnung den Charakter
der Raumgestaltung der Mitte des Jahrhunderts sich erhalten hat. Nicht
sicher beglaubigt ist die Überlieferung, daß Maria Theresia nach ihrer Ver-
mählung dieses Schloß bewohnt hat. Großzügiger fast als in Wien war
die Tätigkeit der Baukünstler außerhalb Wiens, so in Ungarn, das sich
Portal eines Hauses in der Kahlenbergerstraßs, Wien