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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 10)

Ößu 
 
von anmutigen Häusern aus der 
Maria Theresianischen Epoche er- 
halten hat. So das Haus Sieben- 
sterngasse I7 mit dem Schild über 
dem Portal, das in der Mitte eine 
jonische Säule, links einen Ur- 
menschen, der einen Baum ent- 
wurzelt, rechts eine Architektur 
zeigt und nach Ilgs ansprechender 
Vermutung wohl einem bürger- 
lichen Baukünstler zugehört hat. 
Oder das Haus eines Handwerks- 
meisters, Stiftgasse 5, mit dem 
breitgezogenen Portalbogen, Ro- 
kokoornamenten und der Darstel- 
lung des Evangelisten Lukas. Auch 
das Haus „Zum heiligen Vinzenz", 
Mariahilferstraße 44, gehört in 
diese Reihe. Zerstört wie so vieles 
ist die Hoffassade des Hauses 
Mariahilferstraße 44 und so vieles 
an Gärten und Gartenhäusern, mit 
denen die alten I-Iäuser in den 
Bezirken umgeben waren, wie in 
der Lindengasse 4. Bis hinaus an 
den Abhang des Kahlengebirges, 
nach Grinzing, Heiligenstadt, drangen die Formen des Maria Theresien- 
Stils und hier wurde oft mit wenigen Linien in anspruchslos naiver Weise 
ein liebenswürdiger Schwung in die Fassaden gebracht. Die Wiener Vororte 
Währing, Gersthof, Döbling, deren alte Ansiedlungen in der Türkennot 
schwer gelitten hatten, entfalteten vom Ende des XVII. Jahrhunderts an, 
ebenso wie die Wieden und Landstraße, wo Schwarzenberg-Palais, Belvedere, 
Schönburg-Palais und Fischer von Erlachs eigenes Wohnhaus entstand, eine 
rege Bautätigkeit in der Schaffung aristokratischer Sommersitze. Ein solcher 
ist das in Döbling, Hofzeile 20, unter dem nicht ganz sichergestellten 
Narnen Maria Theresia-Schlößchen an jener Stelle errichtete Bauwerk, wo 
sich seinerzeit ein Wirtschaftshof des Stiftes Baumgartenberg befand. Zu 
Anfang des XVIIl. Jahrhunderts hat ein Herr von Messa die Parkanlage 
und das Schlößchen errichten lassen, welches später in den fünfziger Jahren 
im Besitz eines Grafen Daun war und in der Innenanordnung den Charakter 
der Raumgestaltung der Mitte des Jahrhunderts sich erhalten hat. Nicht 
sicher beglaubigt ist die Überlieferung, daß Maria Theresia nach ihrer Ver- 
mählung dieses Schloß bewohnt hat. Großzügiger fast als in Wien war 
die Tätigkeit der Baukünstler außerhalb Wiens, so in Ungarn, das sich 
Portal eines Hauses in der Kahlenbergerstraßs, Wien
	        
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