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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 10)

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welches sich der nun fest an den Thron geschlossene Adel schart, beide im 
engen Bündnisse mit der Kirche. Der kraft- und prunkvolle Stil der Barocke 
ist das treue Spiegelbild der herrschenden Machtverhältnisse, der neuen 
Ordnung der Dinge. Kein Zufall ist es, daß in der Barockepoche die Stadt 
Wien, deren 
Bürgerschaft 
längst von 
der kraftbe- 
wußten Stel- 
lung, welche 
sie im Mittel- 
alter einge- 
nommen hat-- 
te, herabge- 
sunken war, 
sich nur zu 
drei monu- 
mentalen 
Kunstaufträ- 
gen aufzuraf- 
fen vermoch- 
te: dem Um- 
bau des Rat- 
hauses und 
der Errich- 
tungdesZeug- 
hauses, wie 
des Raphael 
Donnerschen 
Brunnensauf 
dem Neuen 
Markte. Die 
erste Kraft- 
probe des neu- 
enÖsterreich 
war der sieg- 
reicheKampf 
gegen die Türken 1683, woraus Kunst und Wirtschaft die wirksamsten 
Impulse schöpften. Die heimischen Kräfte fingen an, sich in gesteigertem 
Selbstgefühl auf sich zu besinnen, und traten kraftvoll hervor, während bis 
dahin die künstlerische Führung Österreichs ausschließlich in den Händen 
fremder, italienischer Meister (Carlone, Bumaccini und anderer) gelegen 
hatte. Anläßlich der Konkurrenz um den Triumphbogen für den Einzug des 
römischen Königs Josef siegte Fischer von Erlach über Burnaccini, den 
Kaiserliches Lustschloß Schönbrunn, Vieux Laque-Zimmer 
65'
	        
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