Cleopatren, edlere Nymphen" verdrängt worden seien. Die in
den Sammlungen des Österreichischen Museums befindlichen
Beispiele der Modellierarbeiten Beyers (Fischer und
Fischerin, Arion, Orpheus) zeigen in der Tat gegen-
über den Rokokoiigürchen eine strengere Durch-
bildung des Körperlichen und maßvollere, ruhigere
Haltung. 1767 oder 1768 kommt Beyer nach Wien,
beeinfiußt die Porzellanmanufaktur, erlangt bald
maßgebende Stellung und wird durch seine Ver-
ehelichung mit Gabriele Bertrand, der Tochter des
Schönbrunner Schloßhauptmanns und Zeichen-
lehrerin der Erzherzoginnen Marie Karoline und
Marie Christine, bei Hof eingeführt. Hohenberg zieht
ihn für die Ausschmückung des Schönbrunner
Parkes heran und be-
stimmt in stetem Ein-
vernehmen mit Kaunitz
die Sujets für jene zahl-
reichen Statuen, welche
Beyer unter Mitwirkung
von Prokop, Platzer,
Weinmüller, J. M. Fi-
scher, Hagenauer, Zau-
ner in dem für plastische
Zwecke neuentdeckten
Tiroler Marmor ausge-
führt hat. Noch haben
wir es in diesen Werken Kinne vßn Ismz Josef Wimb-
nicht mit einer auf sach- '773:;5,;r7:,:;:2:";,1;:;::: b"
kundigem Studium der
Antike ruhenden Anlehnung an diese, noch
nicht mit vollgültiger Erneuerung ihrer stilisie-
renden Umwertung der Natur zu tun. Beyer
und Genossen kennen die Antike zumeist
nur nach Stichen, kaum nach einigen man-
gelhaften Abgüssen; Charakter, Maßverhält-
nis und Vortrag ist noch recht äußerlich und
unklar, aber Figuren und Gruppen wie die
Pallas Athene (Beyer), Äneas und Anchises
(Prokop und Beyer), Cunctator (Hagenauer)
und vor allem des letzteren Bassin-
gruppen und Beyers Quellenymphe, sowie
der großzügig komponierte Neptunbrunnen
Leuchtervonlgnazjosefwulnh, x77gbis 1780, _ _ __ _ _ _
aus demTafelsilberdesErzherzogsFriedrich sind nicht nur fur die Stilentwicklung der