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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 12)

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wurden. Die 
alte Bauwei- 
se der Möbel 
und des 
Wandgetä- 
fels mit seiner 
I-Iolzver- 
schwendung, 
den starken 
zimmer- 
mannsmäßi- 
gen Pfosten 
und Bohlen, 
die auf Rah- 
men und Fül- 
lungswerk 
verzichten 
können, ist 
bis in die spä- 
teRenaissan- 
cezeit im 
Bauernhaus 
zu Fmden.Der 
späterimmer 
freierwerden- 
de Schwung 
der Linien 
und Formen 
vermag nur 
in sehr abge- 
schwächter 
Form das 
Rahmenwerk und die freien Stützen zu beleben. Dadurch, daß die Raum- 
beschränkung und das bescheidene Höhenverhältnis nie verändert werden 
konnten, blieb auch das eingebaute Möbel vorherrschend und wo freie 
Schränke, Öfen, Uhrkästen auftreten, sind sie von einer Schwere und Stramm- 
heit, daß sie dem architektonischen Rhythmus keine Unterbrechung zufügen. 
Auch das Sitzmöbel mit dem Vorherrschen der Bankform oder dem 
breiten Lehnstuhl, der oft kräftige Schnitzarbeit trägt, bewahrt uralte Grund- 
formen, die mitunter an die ältesten Kirchenmöbel des Nordens erinnern. 
Wo aber die Stilformen der höheren Kreise eindringen, werden sie um- 
gesetzt und verarbeitet. b 
Das bietet einen Hauptreiz der Bauernkunst, daß sie von außen ein- 
wirkende formale Einflüsse in ihrer Weise zu übersetzen vermag, ohne zur 
Aus dem nationalhistorischen Museum in Frederiksborg 
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