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bürgerliche Kultur,
die zwischen der
aristokratischen
und der bäuerli-
chen Art steht und
ein selbstbewußtes
Schaffen, ein star-
kes Standesbewußt-
sein ausdrückt.
Eine größere
Zahl von Städten
hat längs der deut-
schen Seeküste die
Reichsunmittelbar-
keit besessen. Aus-
gebreiteteI-Iandels-
Verbindungen, Un-
ternehmungsgeist
und Bürgerstolz
haben in den alten
I-Iauptorten des
I-Iansabundes eine
große Wohlhaben-
heit, Sinn für Be-
hagen und das Be-
streben, dies auch
zu betonen, gezei-
tigt. Das Sauer-
mannsche Werk
geht auf Lübeck
näher ein, weil dort
besonders charak-
teristische Baudenkmäler, Straßen und Platzbilder erhalten sind.
In dem Aufsatz über Diele und Halle wurde schon im Jahre 1904 in dieser
Zeitschrift auf den großen Reiz der Innenräume dieser Bürgerhäuser hin-
gewiesen. In Hamburg sind sie leider schon fast ganz verdrängt, in Danzig,
Elbing, Rostok, Wismar und an andern Orten verschwinden die Bürgerhäuser
alter Zeiten mit ihrer charakteristischen Eigenart kaum weniger rasch. Lübeck
scheint konservativer zu sein.
Die eigenartigen Straßen mit den zunftmäßig gegliederten Bauwerken
bewahren noch sehr viele dieser malerischen und reizvollen Anlagen, in
denen Beruf und Familienleben der Eigentümer künstlerischen Ausdruck
finden, in denen Generationen nacheinander in demselben Sinne wirkten,
bis eine neue Zeit den Faden zerriß.
Bauernstube aus dem Volksmuseum in Kopenhagen