und Bayern " dadurch wirtschaftlich für Kefermarkt auszunutzen, daß er
aus ihm einen vielbesuchten Wallfahrtsort machte, von Konkurrenzabsichten
gegenüber St. Wolfgang am Abersee geleitet wurde, wie Zibermayr andeutet, "H"
Abb. 4. Grabstein des Veit von Zelking
Absichten, die „durch die nähere Nach-
barschaft Böhmens" begünstigt wurden.
Dann gewinnt auch das oft gebrauchte
Wort von der „Rivalitä " der beiden
herrlichen Altäre einen tieferen geschicht-
lichen Sinn. (Freilich ist bei aller Berech-
tigung der Betonung wirtschaftlicher
Motive die Absicht auf die Sicherung des
„Seelenheils" nicht außer acht zu lassen,
die bei derartigen Stiftungen doch immer
an erster Stelle stand.)
Die Ablaßbriefe, die sich Christoph
von Zelking erwirkte, um den Bau der
Kirche und ihre innere Ausstattung rascher
fördern zu könnenf" enthalten ganz deut-
liche Hinweise auf den Charakter seiner
Stiftung als einer Wallfahrtskirche. So
gleich der erste erhaltene Ablaßbrief vom
x 5. Jänner 1474 („utique christifideles ipsi
eo libentius devotionis causa ad eandem
capellam [Sancti Wolfgangi; zur Pfarr-
kirche wurde sie erst später erhoben]
confluant et ad reparationem manuten-
tionem conservationem et munitionem
huiusmodi manus promptius porrigant
adiutrices, quo ex hoc ibidem dono coe-
lestis gratiae uberius conspexerint se re-
fectos" etc.). Mit den nämlichen Worten
wird in dem vom Patriarchen von Aquileja
am 22. Februar desselben Jahres in Ebels-
berg verliehenen Ablaßbriefe betont, daß
„KeverndorfW ein Wallfahrtsort werden
solle. Ein weiterer Ablaßbrief desselben
Jahres spricht von dem „begonnenen, aber
noch nicht vollendeten Bau" der Kirche, ein vierter aus dem Jahre 1475 von der
Errichtung von fünf noch nicht geweihten Altären. In einem Ablaßbriefe des
nächsten Jahres hebt Papst Sixtus IV. ausdrücklich hervor, daß Christoph
' Vgl. darüber M. Andree-Eysen, „Volkskundliches aus dem bayrisch-österreichischen Alpengebiex"
(Braunschweig. xgxo), S. x H.
m" A. a. O. S. 472.
"" Von Geistberger (n. a. O. S. 58 H.) teils im Wortlaut, teils im Auszug mitgeteilt.