umrahmt, an deren beiden Seiten die streng
symmetrische Anordnung der welligen Locken
auffällt, wie auch an den in die Stirne fallenden
Ringellöckchen. Sowohl bei Josef als bei seinem
Gegenüber ist der linke Mantelzipfel unter den
linken Unterarm gesteckt, um einen größeren
Faltenreichtum zu erzielen.
Die Gestalt Mariens wird von einem Rund-
bogen umrahmt, mit Wappenschildern in den
Zwickeln und einem seitlich angefiickten, reich
profilierten gotischen Erkertürmchen. Oberhalb
des Bogens erscheinen vor halb zerfallenen
rundbogigen Fenstern zwei spielende Engel mit
Laute und Mandoline; ihre schräg gestellten
Flügel bilden eine Art Giebeldach über der Gruppe.
An diesen Torbau schließt sich zur Linken ein
kleinerer, auf schlanken, profilierten Säulchen
aufstehender Bogen an, mit einer vierpaßförmigen
Rosette im fragmentierten Mauerwerk und kleinen
männlichen Figuren auf den Kapitellen. Unter
diesem Bogen steht mit gefalteten Händen ein
ungefiügelter Engel, vollkommen ähnlich den
Engeln im Schrein, und wendet sich gegen die
Vordergrundgruppe. Durch den großen Bogen
hindurch blickt man auf eine Ruinenwand, an
der ein Wassertrog, eine Raufe mit Heu und faß-
und kübelförmige Gefäße angebracht sind; vor der
Raufe stehen fressend Ochs und Esel. Die Ruine
wird von einem schadhaften Satteldach überragt.
Zur Rechten dieses Gebäudes öffnet sich der
Blick in eine freie Landschaft, deren Niveau-
verschiedenheiten durch die übereinandergeord-
neten Gruppen weidender Schafe und ihrer Hirten
angedeutet sind. Der vorderste Hirte links scheint
den wunderbaren Vorgang im Vordergrund gewahr
zu werden, ein zweiter, mit dem Kessel in der
Linken, benachrichtigt den dritten, mit gespreizten
Beinen dastehenden. Oben sitzt einer im Gelände
und bläst die Schalmei. Darüber die drei fliegenden
Engel mit dem Gloria in excelsis-Band; auch ihre
Gruppe wird von den schräg gestellten Flügeln der
äußersten Engel giebelförmig eingerahmt. Die Gebäude der Stadt Bethlehem,
die in den drei dreieckförmigen Ausschnitten im Hintergrund erscheinen,
sind in ihren Einzelheiten mit sichtlicher Liebe durchgeführt.
Abb. 33. Heiliger Sxephanus