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1622 erwiesen wird. Seine Mitarbeiterschaft an dem schönen Ofen im
städtischen Brauhaus ist in gleicher Weise festgestellt (Abb. 61). In den
Jahren 1616 bis 1620 hatte er einen Ofen in den kleinen Saal des Rathauses
und einen weißen in die dortige Silberstube geliefert. Für den Ofen im
kleinen Saal goß
- nach Murrs
Angaben - der
Erzgießer Bene-
dikt Wurzelbauer,
der Schöpfer des
Tugendbrunnens
in Nürnberg und
des Venusbrun-
nens in Prag, im
Jahre 161g die
Bilder der Tiere
und die Leisten,
worunter wohl
die Ofenfüße und
der eiserne oder
aus Bronze her-
gestellte Rahmen
zuverstehensind.
Wir finden also
mehrere Künst-
ler an dem Ofen-
bau beschäftigt
und können dar-
aus entnehmen,
auf welch hoher
künstlerischen
Stufe dieses Hand-
werk stand.
Der Ofen für
das Brauhaus in
Abb. 5B. Aus der Folge der Fünf Sinne, Kachel mit Darstellung des „Visus", Meister Nürnberg den
Georg Vesl i
41.11.0.
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Vest gemeinsam
mit Georg Leupold zu liefern hatte, ist wohl eines seiner letzten Werke
(Abb. 6x). In den von Knorpelwerk umrahmten Medaillons sehen wir im
zartesten Flachrelief gehaltene Darstellungen der Wissenschaften, personi-
fiziert durch je zwei Figuren (Abb. 65). Zu unterst ist eine Reihe kleinerer
Kacheln mit gegeneinander gestellten I-Iarpyien in figural ausgestatteter
Umrahmung angebracht. Mit Weinreben umrankte gewundene Ecksäulen
tragen das Gebälke. Die Medaillons mit den personifizierten Wissenschaften