1 Wasch Becken und
1 Gieß Kännigen ingl.
1 Glocke mit Griff und
1 Credenz Teller dazu
1 Kelch gefüttert mit Gold." "'
Unterm zo. Juli ist die Aufzählung dieser Bestellung noch einmal
wiederholt worden," allerdings mit geringen Abweichungen. So wird hier
zum Beispiel von den drei Rahmen zu den Evangelien gesagt, daß ein
größerer und zwei kleinere verlangt seien. Nur die Erwähnung des Altares
fehlt hier, aber wohl lediglich, weil hierüber besondere Verhandlungen
gepflogen worden sind.
Die bestellten Porzellane, mit Ausnahme des Altares und der zwölf
Apostel, bald zu liefern, war ein Versprechen, das man leicht geben konnte.
Denn dazu waren die Modelle in Meißen bereits vorhanden. So melden die
Akten, i" daß Ausformungen davon 1736 an den Grafen Wackerbartht
nach Rom geliefert worden waren, damit dieser sie dem Kardinal AlbaniH
als Geschenk des Kurfürsten übergeben sollte. Nur das Weihwasserbecken
fehlte hierbei. Das war aber immerhin nur eine kleine, schnell herzustellende
Arbeit. Zu diesem Geschenke gehörten außerdem noch die Figuren der
Apostel Petrus und Paulus, auf die ich zurückkomme.
Die für Rom sowohl wie für Wien bestimmten Porzellane waren in
Gold gehöht und mit wenigen Goldornamenten versehen, auf einigen Stücken
war außerdem das Wappen des oder der Beschenkten farbig aufgemalt
worden, bei den ersteren also das der AIDQIIÄTTT bei den letzteren das der
Gemahlin Kaiser Josefs I., einer Braunschweiger Prinzessin." Während sich
nun von jenem bis jetzt nichts hat nachweisen lassen, so befindet sich von
diesem noch heute das meiste im kunsthistorischen Museum zu Wien,
wohin es aus der geistlichen Schatzkammer überwiesen worden ist.
i" Diese letzte Zeile ist mit Blei, das übrige mit Tinte geschrieben.
h" Loc. r34z, Vol. IX, B1. zgo.
m" Ebenda B1. 244. - „6 große, weiße Altar-Leuchter mit goldenen Zierraden und Wappen, 1 Kreutz, in
dessen 4 Winckeln mit vergoldeten Strahlen, x Postament dazu in Form obiger Leuchter, 3 Rahmen zu denen
Evangelien, 1 Fuß zu einem Kelche nebst 1 durchbrochenen Verzierung, den Kelch darein zu befestigen,
z Krügel zu Wein und Wasser, 1 Klengel (Glocke), 2 Credenz Teller mit erhobenen Zierrsden, Laub, Rosen
u. dgl."
1' Hier ist Graf Josef Anton Gabaleon Wackerbarth-Salmour, ein Stiefsohn des Feldmarschalls, gemeint,
der 1730 als außerordentlicher sächsischer Gesandter wegen der Papstwalil nach Rom geschickt worden war
und sich dort noch bis 1732 nachweisen läßt.
ff Annibali Albani, ein Neffe des Papstes Klemens XL, der 171a als außerordentlicher Nuntius nach
Dresden geschickt worden war, urn den Übertritt des Kurprinzen zum katholischen Glauben vorzubereiten und
der wohl wegen seiner Bemühungen hierum 1711 zum Kardinal ernannt wurde.
H1 Das wohl mit rotem, aufjeder Seite 15 Quasten zeigenden Kardinalshut bekrönte Wappen hat goldene
Binde in blauem Felde, oben einen Stern und unten drei Felsen.
" Das mit Kaiserkrone versehene Wappen ruht auf einem Doppeladler und ist zunächst gespalten.
Rechts enthält es in acht Feldern das Wappen der Habsburger, und zwar das von: r. Ungarn, z. Böhmen,
3. Österreich, 4. Altburgund, 5. und 8. Kastilien, 6. und 7. Leon; links in 15 Feldern das von Braunschweig-
Lüneburg, und zwar: 1. Braunschweig, z. Westfalen, 3. Lüneburg, 4. Eberstein, 5. Homburg, 6. und g. Diepholz,
1. und 1o. Lauterberg, B. Hoya, 11. Bruchhausen, 12. Helfenberg, 13. Regenstein, 14. Hohenstein, 15. Blanken-
berg. Die links stehenden Wappen sind wegen ihrer Kleinheit nicht deutlich zu erkennen, können infolgedessen
in der Reihenfolge etwas anderes sein. Oberst von Kretschmar und Dr. H. Hermann haben mich bei Darstellung
dieser beiden Wappen freundlichst unterstützt.