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Volltext: Monatszeitschrift XVI (1913 / Heft 3)

LOU 
überstand er diese Phase, die für ihn den Vorteil hatte, daß sein Wirklich- 
keitssinn dadurch gekräftigt wurde. Sein „Morgen am Fluß" hat mit den 
üblichen Landschaftsbildern nichts gemein. Es ist der East-River von 
Newyork mit scharfer Betonung der Besonderheiten unserer Stadt. Die 
Brooklyner Brücke ist mit gewisser Großartigkeit erfaßt und das lebhafte 
Treiben am Ufer unterhalb der Brücke gut wiedergegeben. In einer Spezial- 
ausstellung, die Lie in 
derFolsom-Galerie ver- 
anstaltete, zeigte er ei- 
ne ganze Anzahl Städte- 
bilder, Waldbilder und 
auch kühn gemalte 
Blumenstücke. Ein an- 
deres Newyorker Ha- 
fenbild ist jenes von 
George Bellow, „Dock- 
arbeiter". Es ist unge- 
mein kraftvoll gehalten, 
ja, vielleicht ist der 
Künstler hierin sogar 
etwas zu weit gegan- 
gen. Jedenfalls gehört 
er aber zu den interes- 
santesten jungen Ta- 
lenten. 
Ein originelles Bild 
von einem Maler, der 
bereits im mittleren Al- 
ter steht, dessen Werke 
man aber erst jetzt all- 
gemein kennen lernt, 
ist Wm. R. Leighs 
„The Poison Pool". 
Sein Gemälde bringt 
mit dramatischer Anschaulichkeit eine Szene aus einer westlichen Wüste, 
wo ein klar scheinender Teich zwei fast verdurstende Männer unwider- 
stehlich zum Trunke ladet. Der eine sieht aber die Gebeine der hier 
verendeten Tiere und reißt seinen Gefährten mit Gewalt von dem Wasser 
weg. Die ganze Atmosphäre der gelben, sonnendurchglühten Wüste, die 
beiden Männer, die ganze Situation beweisen die eingehendsten Studien, die 
Leigh während seines langen Aufenthaltes im fernen Westen gemacht hat. 
Das schönste Porträt dieser Ausstellung war Mac Camerons durchgeistigtes 
Bildnis einer Dame. Sehr bemerkenswert ist auch Childe Hassams „New 
York Window". Mit feiner Beobachtung ist hier die Newyorker Szenerie, 
John Elliot. Bildnis der Julia Ward Howe, Sornmerausstellung in Newport
	        
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