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Volltext: Monatszeitschrift XVI (1913 / Heft 3)

Die jahresausstellung der National Society of Craftsmen war im ganzen 
etwas ärmer an Töpferarbeiten als dies sonst der Fall war. Einige der 
bedeutendsten Firmen fehlten. Dafür haben jedoch andere so Gutes gegeben 
wie noch nie zuvor. Das kann namentlich von der Walrath und der Fulper 
Pottery behauptet werden. F. E. Walrath, der in jasper im Staate Newyork 
arbeitet, hat sich besonders durch elegant geformte Vasen ausgezeichnet. 
Sie hatten einen stilisierten Blumendekor von moderner Zeichnung in matter 
Glasur. Gut modelliert, graziös und lebensvoll waren ferner Walraths 
Figürchen, die für den Tischschmuck als Blumenhälter, Briefbeschwerer und 
so weiter bestimmt sind. 
Die Fulper Pottery, die in Flemington im Staate New-Jersey liegt und 
sich „Vasecraf " nennt, sucht ihre Eigenart vor allem durch allerlei schöne 
Glasuren zu erreichen. Durch die Spiegelglasur, das Flambe, Cristal, Lustre 
und durch die verschiedenartigen Mattglasuren werden viele Variationen 
herbeigeführt. Ein dem Chinesischen ähnliches Altrosa ist die neueste 
Errungenschaft. Ferner hat die Fulper Pottery geschmackvolle Lampen 
erzeugt, die ganz in Ton hergestellt sind, sowohl der vasenartige Teil als 
auch der Schirm. 
Eine ganz neue Töpferei, die im letzten Frühjahr ihre erste Ausstellung 
in Newyork veranstaltete, ist die „Durant Kilns" in Bedford Village, im 
Staate Newyork. Jennie Durant Rice und Leon Volkmar, vder Sohn des 
bekannten Keramikers Charles Volkmar und früher dessen Mitarbeiter, haben 
zusammen dieses neue Unternehmen gegründet. Nach zweijähriger eifriger 
Arbeit ist es ihnen gelungen, Stücke herzustellen, die den italienischen 
Majoliken der Renaissancezeit ähnlich sind. 
Unter den mit Emailfarben gemalten Porzellanen Helen auf den Aus- 
stellungen durch eigenartigen Dekor und moderne Form die Arbeiten von Frau 
O'Hara, Anna Leonard, Nellie Thorn und Joanna M. Hibler auf. Frau Hibler 
macht auch kunstvolle Spitzenarbeiten nach Art der italienischen Reticella- 
spitze. Bei dieser Gelegenheit sei erwähnt, daß hier die Spitzenindustrie zuge- 
nommen hat. Zuerst wurden-von Indianerinnen, die Sybil Carter für Missions- 
zwecke gewonnen hatte, Klöppelarbeiten unter ihrer Anleitung gemacht, 
dann haben sich Organisationen für italienische Frauen gebildet, denen die 
Gelegenheit geboten werden sollte, ihre im Heimatlande erworbene Kunst- 
fertigkeit hier weiter zu verwerten. Von diesen Italienerinnen werden vor 
allem Nähspitzen erzeugt. Eine Vereinigung von Frauen hat nun auch in 
Dörfern am Hudsonufer amerikanische Mädchen und Frauen organisiert und 
durch europäische Lehrerinnen in Näh- und Klöppelspitzenarbeit unterrichten 
lassen. Ferner hat man letzten Winter begonnen, in den verschiedenen 
hiesigen höheren Lehranstalten, besonders dem Teachers College und der 
New York School of Fine and Applied Arts, Kurse für Spitzenarbeiten ein- 
zuführen, die unter der fähigen Leitung von Bessie M. Merill stehen. Im 
Sommer hat sie dann ihre Lehrtätigkeit in der Sommerschule von Chattauqua 
und in den Indianerterritorien ausgeübt.
	        
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