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IE große Ausstellung kirchlicher Kunst Schwabens im
königlichen Landesgewerbemuseum in Stuttgart
im Herbste 1911 hat den Direktor dieses Instituts
veranlaßt, eine Monographie über einen der inter-
essantesten Teile dieser Ausstellung, über die
Goldschmiedearbeiten zu verfassen. Mit jenem ein-
gehenden Forschereifer, den wir bei allen Publi-
kationen Pazaureks antreffen, und jener Gewissen-
haftigkeit, die ihn antreibt, bis auf die letzten
Quellen der wissenschaftlichen Erkenntnis zurück-
zugehen, hat der Verfasser auch in diesem Falle
seine Arbeit zu einer wichtigen Grundlage für eine künftige Geschichte der
schwäbischen Goldschmiedekunst auszugestalten verstanden und hiemit
ein Werk geschaffen, das sowohl hinsichtlich seines Inhaltes wiein bezug
auf die Ausstattung auf der Höhe der heutigen Anforderungen steht. Äußere
Umstände haben ihn zwar verhindert, das reiche, aber viel verstreute archi-
valische Material in erschöpfender Weise zu durchforschen und wissen-
schaftlich zu verarbeiten, aber wo es galt, Provenienzen festzustellen und
Zusammenhänge klarzulegen. hat er keine Mühe gescheut, sowohl in der
Alte Goldschmiedearbeiten aus schwäbischen Kirehenschätzen.
Silbeme Tauischllssel von Crailsheim, teilvergoldet, schwäbisch,
zweite Hälfte des XVII. Jahrhunderts, Pazaurek, Taf. XLVII
geschichtlichen Einführung wie
in dem sich daranschließenden
Katalog die in Frage kom-
menden Punkte mit möglichster
Präzision zu beantworten. Auf
den Text, der 52 Folioseiten in
Anspruch nimmt, folgen 80
Lichtdrucktafeln mit 182 Ab-
bildungen, die in vorzüglicher
Ausführung die reichen Schätze
kirchlicher Goldschmiedekunst
in Schwaben in historischer
Reihenfolge vor Augen führen.
Wir haben hier eine fast lücken-
lose Entwicklungsreihe vom
XI. bis zum XIX. Jahrhundert
' Alte Goldschmiedeazbeiten aus schwä-
bischen Kirchenschätzen. (Von der Ausstel-
lung kirchlicher Kunst in Stuttgart, Herbst
1911.) Herausgegeben von Gustav E. Pazau-
rek. Mit 182 Abbildungen auf B0 Lichtdruek-
tafeln und 5 Textabbildungen. Leipzig, K. W.
Hiersemann, 1912.
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