MAK

Volltext: Monatszeitschrift XVI (1913 / Heft 4)

 
Gaxtenentwurf von Vredeman 
tatsächlich Gegebenen. So verschwand in der allgemeinen Vorstellung der 
prinzipielle Unterschied zwischen Garten und Park. Die Verwirrung der 
Begriffe wurde um so größer, als man den Park auch vielfach Landschafts- 
garten nannte und namentlich die kleineren, ja kleinsten Anlagen, die eine 
kultivierte Natur vortäuschen sollten, obwohl es schon der Dimensionen 
wegen gar nicht möglich war, landschaftliche Wirkungen zu erreichen, 
so bezeichnete. Dazu kam, daß gerade solche kleinere Anlagen eines reichen 
Blumenschmuckes in zierlichen Beeten nicht entbehren konnten. Auf diese 
Weise aber drängte sich allmählich das Wesentliche des alten, stilisierten 
Gartens in den neuen Naturgarten hinein. 
Zwei unverträgliche Prinzipien, das Prinzip, scheinbar die Natur frei 
walten zu lassen, und das Prinzip, das Künstliche, vom Menschen zum Teil 
gegen den Naturwillen Beabsichtigte zum Ausdruck zu bringen, suchten sich 
zu vereinigen, ja gegenseitig zu durchdringen, und so entstand der moderne 
Allerweltsgarten, der so wenig individualisiert, so schematisch und charak- 
terlos ist, daß man in allen Städten und Ländern Europas die Gärten unter- 
einander vertauschen könnte, ohne daß man viel davon merken würde. 
Dem Reisenden vereinigen sich alle diese Gärten so ganz und gar zu einem 
Bilde, daß es ihm nach kurzer Zeit unmöglich ist, sie auseinanderzuhalten
	        
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