MAK

Volltext: Monatszeitschrift XVI (1913 / Heft 4)

 
Gartenentwurf von Vredernan 
und sie nach Aussehen und Örtlichkeit zu bestimmen. Die Schönheit und der 
Reiz solcher Gärten beruht einzig und allein auf der Schönheit der einzelnen 
PHanzen, auf dem Wechsel von offenen, lichten und geschlossenen, 
schattigen Partien, auf der frischen Buntheit der Farben und der Seltenheit 
der Gewächse. An künstlerische Durchbildung, an das Zusammenfassen der 
Einzelheiten in ein harmonisches, reizvolles Gesamtbild, an ein gegenseitiges 
Durchdringen von Kunst und Natur hat niemand gedacht. Infolgedessen 
fehlt die Stimmung, das ruhige Behagen, die wohltuende Intimität. Das Lust- 
empfinden, das ein solcher Garten in uns auslöst, ist rein physischer, aber 
durchaus nicht ästhetischer Art. 
Aus dieser kurzen Charakterisierung des gegenwärtigen Zustandes ergibt 
sich, daß der heutige Begriff vom notwendigen Aussehen eines Gartens im 
allgemeinen ein sehr unklarer ist, daß stilisierter Garten und Landschafts- 
garten ungeordnete Vorstellungen sind und selbst der Gebildete sich kaum 
zu raten wüßte, wenn er etwa darangehen wollte, sich einen Garten zu 
errichten. 
Um zu einer klaren Anschauung zu gelangen, müssen wir zunächst die 
Vorstellung vom heutigen Garten und vorn Landschaftsgarten überhaupt 
vollkommen ausschalten und auf das, was wir täglich sehen und um uns 
haben, völlig vergessen. Wir müssen den Garten einer ferneren Vergangen- 
29'
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.