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Volltext: Monatszeitschrift XVI (1913 / Heft 5)

wöhnliches waren. In der Anordnung 
dieser Täfelchen machte sich aber die 
stilistische Eigenart der Barocke gel- 
tend. Man blieb nicht beim alten 
Schema, sondern die Plättchen mußten 
sich in ihrer neuen Verwendungsart 
allerlei Veränderungen gefallen lassen, 
und ebenfalls dem Zeitgeschmack ent- 
sprechend, durften sie sich nicht bloß 
auf die Wand erstrecken, sondern 
mußten im Interesse einer einheitlichen 
Wirkung auch das Mobiliar in ihr De- 
korationsprogramm einbeziehen. So ent- 
stand eine ganz neuartige Ausstattungs- 
methode, die vielleicht nur ihrer Kost- 
spieligkeit 
wegen kei- 
ne direkte 
Nachah- 
mung ge- 
fundenhat. 
Daß die 
Wiener Abb. 24. Buntbernalte Vase aus dem Porzellan- 
zimmer 
 
Porzellan- 
fabrik zur Zeit Du Paquiers mehrere solche 
Zimmerausstattungen geschaffen, dafür spricht 
das bereits im vorangehenden Aufsatz zitierte 
Zimmer mit Verzierungen aus Wiener Porzellan, 
das im jagdschloß der Markgrälin Wilhelmine 
von Bayreuth bestanden hat, ferner der hier 
abgebildete Wandleuchter aus der Sammlung des 
Österreichischen Museums (Abb. 21) und ein Be- 
standteil eines ähnlichen Wandleuchters in der 
Sammlung Karl Mayer in Wien, die beide in Form 
und Bemalung von den Wandleuchtern unseres 
Brünner Zimmers abweichen. 
Der beabsichtigte Gesamteindruck des 
Zimmers ist der eines kleinen Prunksalons mit, 
wie man damals sagte, „indianischenW Porzellan. 
Nichtsdestoweniger zeigt sich in mannigfachem 
Detail, namentlich was die Modellierung betrifft, 
soweit wir es nicht mit Vasen zu tun haben, die 
Formengebung der Barocke. Die Summe der 
Abb. 25. Buntbemalte Vase aus dem _ 
Porzellanzimmer Formtypen innerhalb der x21 Porzellane, zu
	        
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