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den übrigen Stücken etwas abweichend ist der Rahmen mit dem Bildnisse der
Kaiserin Maria Theresia (Abb. n). Er ist nicht wie die drei andern Rahmen
geschnitzt, vergol-
det und mit Por-
zellanplättchen ver-
ziert, sondern aus
achtprotiliertenPor-
zellanleistenzusam-
mengesetzLDieVer-
bindungsstellen der
Leisten sind mit
ornamentalen Gold-
auflagen verdeckt,
ähnlich wie bei dem
Spiegelrahmen des
Turiner Museums, i"
der ungefähr dersel-
ben Zeit angehört.
Porzellane auf die
Entstehungszeit des
Zimmers schließen
wollten, so wäre
zunächst zu erwä-
gen, daß in Wien
ebenso wie in Mei-
ßen der japanische
Imari-Dekor für die
Die Leisten sind auf
dem mittleren Rund-
stab mit bunten ja-
panischen Blumen,
in den beiderseits
ansetzenden Hohl-
kehlen mit einem
Linienmuster in
Gold auf kobalt-
blauem Grunde ver-
ziert. Der Rahmen
ist 51 Zentimeter
hoch und 41-5 Zen-
timeter breit.
Wenn wir aus
dem Charakter der
Zeit zwischen 171g
und 1725, charakteri-
stisch ist. Für diese
Zeit spricht auch
das Fehlen des Un-
terglasurblau, denn
die Imitationen der
äußerst dekorativen
japanischen Hizen-
Anfänge der Fabrik, Abb. 42. Kleinerer Lustex mit bunter Bemalung Pol-genaue mit Un-
in Wien also für aus dem Porzellanzimmer terglasurblau, Eisen-
rot und Gold als Hauptfarben treten erst später an der Wiener Fabrik auf
und bleiben dann auch ein bis in die kaiserliche Zeit hinein beliebtes Genre.
' Abgebildet in Folnesics und Braun, Geschichte der Wiener Porzellanmanufaktur, S. 15.