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Im Jahre x 390 erhielten die Äbte von Selau vom Papste Bonifazius IX.
das Recht, die Pontilikalien zu gebrauchen.
In den Hussitenkriegen hatte selbstverständlich auch Selau zu leiden.
Am 9. Mai 1420 wurde das Kloster von den Hussiten geplündert und zer-
stört, doch hatte sich der Abt mit seinen Konventualen noch rechtzeitig
nach Iglau geflüchtet.
Eine ebenso traurige Zeit kam unter der Regierung des Königs Georg
von Podebrad über das alte Stift. Papst Paul II. hatte 1465 den König als
Utraquist in den Bann getan, des Thrones verlustig erklärt und jedermann
unter der Strafe des Kirchenbannes verboten, mit dem als Ketzer erklärten
König zu verkehren. Der damalige Abt
von Selau, Martin I. (1467-1468), der zur
Partei des Papstes hielt, mußte dies mit
dem Verluste des Klosters büßen, dessen
Güter dem Parteigänger des Königs, Trcka
von Lipa auf Lipnic, zufielen. Als der Abt
mit den Konventualen nach Iglau flüchtete,
wurde er auf dem Wege dahin von einer
feindlichen Schar überrascht und so arg
zugerichtet, daß er bald darauf starb. Die
nachfolgenden Äbte und der Konvent
waren in Iglau in einem Privathause
nächst der Pfarre der Patronatskirche
St. Jakob untergebracht. Der letzte Abt
von Selau in dieser unglücklichen Periode
des Stiftes war Martin Stralicky (1555 bis
1567), mit dem auch der alte Konvent
verschwand.
Vom Jahre x 567 bis 158g führte
der Propst von Neu-Reisch, Kaspar
Schönauer, Pfarrer von Iglau, den Titel
eines Abtes von Selau. Nach dessen Tod übernahm Johann X. Lohel, Abt
von Strahov, die Selauer Kanonie. Sein Nachfolger Kaspar von Questen-
berg erwarb endlich 1622 wieder das Stiftsgut von Selau. Während dieser
Zeit führte der Abt von Strahov selber den Titel eines Abtes von Selau, wo
nur Administratoren das Geschäftliche leiteten, bis endlich im Jahre 1643
Selau in Stephan Magnus oder Magni (1643-1649) wieder einen recht-
mäßigen Abt erhielt. Er hatte kein leichtes Regiment; die Zeit des Dreißig-
jährigen Krieges war eine sehr schwere und ließ den Abt samt seinem
kleinen Konvent vom Jahre 1645 bis 1648 nicht einmal in seinem Stifte hausen.
Ein besonders guter Wirtschafter war Siard Falco (1661-1677), der
nicht wenig zur Hebung des Klosters beitrug. Zu seiner Zeit lebte in Bozejov,
unweit von Selau, auf seiner Burg Johann Christoph Freiherr von Leskovec
mit seiner Ehefrau Katharina Barbara von Weitmile. Dieses Ehepaar war
Abb. 5. Herzoglicbes Prämonstratenser-
Chorherrenstift Tepl
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