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alter Stoffvorbilder abhängig, wie sie zu Ende des XIX. jahrhunderts so
verbreitet war. Noch sieht man zahlreiche Übertragungen alter Damastmotive
und anderer edler Gewebe durch Tapetendruck auf Papier. Daneben erfreuen
aber wieder so viele gute neue Arbeiten, die ganz von der Frische und
Leistungsfähigkeit einer jüngeren Künstlergeneration erfüllt sind, daß man den
Eindruck einer kommenden Regeneration der österreichischen Tapete erhält.
Die drei Firmen Piette, jacksch, Thausig 8: Komp. haben sich der
Führung durch die ausgezeichnete Schulung und die vielfältige Begabung
der jüngeren Generation von kunstgewerblichen schaffenden Kräften an-
vertraut. So kann man das neue Leben pulsieren sehen, das in die alten
und bedeutenden Betriebe eindringt.
Professor Witzmann hat die Aufmachung der Ausstellung in geschmack-
voller Weise besorgt. Er hat mehr wie ein halbes Hundert Ausstellungs-
kojeneingebaut,von
denen jede mit Hil-
fe einer einzigen
ausgewählten Ta-
pete einen Raum-
eindruck vermittelt.
Möbelstücke mo-
derner und alter
Provenienz ergän-
zen die Wirkung
und geben zugleich
eine Probe auf die
Verwendbarkeit der
Tapeten. Es ist sehr
instruktiv, zu sehen,
wie moderne Mö-
bel und wie alte
Stilmöbel in ihrer
Umgebung die An-
wendung neuer Ta-
peten vertragen.
Man kann eine
Tapete ja nur in
bezug auf ihre Wir-
kung im geschlos-
senen Raume rich-
tig einschätzenUnd
man muß oft auf
den Fall gefaßt sein,
Tapete der Wiener Tapetenfabrik Thausig a Komp., entworfen von w. Suchomel daß eine alte Elf"
(Raum s) richtung erhalten