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Volltext: Monatszeitschrift XVI (1913 / Heft 8 und 9)

wiewohl es doch recht 
sonderbar klingt, wenn ge- 
rade die urdeutsche Spe- 
zialität der Öfen welsch 
genannt wird. Möglich 
ist wohl, daß unter den 
vonNeudörffergemeinten 
welschen Fabrikaten, die 
Hirschvogel zur Nach- 
ahmung reizten, Süd- 
tiroler Fayenceöfeni zu 
verstehen sind. Es muß 
jedoch dannbei der natur- 
gemäß starken Boden- 
ständigkeit dieser Klasse 
von Altertürnem auf- 
fallen, daß, wie es scheint, 
in Nürnberg nie ein 
Fayenceofen der Renais- 
sance oder auch nur eine 
Kachel eines solchen zu- 
tage gekommen ist, wie auch in der blühenden Nürnberger Ofenindustrie 
des XVII. Jahrhunderts 
keinerlei Nachwirkung 
eines derartigen Beispiels 
beobachtet werden kann. 
Liest man die süddeut- 
schen Quellen, beson- 
ders die Inventare der 
Zeit, so drängt sich da- 
gegen eine Konjektur auf, 
für die in der notorisch 
sehr schnell, innerhalb 
acht Tagen „bei der 
i" Vgl. über diese Gruppe 
Stengel a. a. O. Kapitel II. Dem dort 
zusammengestellten Material sind 
noch mehrere Kacheln hinzuzu- 
fügen, die Alfred Walcher von Mol- 
ihein inzwischen in der Gegend von 
Bozen erworben hat (Abb. er). Fünf 
davon zeigen Frauenköpfe, die Ge- 
schmack, Gesicht, Geruch, Gehör 
und Tastsinn symbolisieren, eine 
einen Tiirkenkopf. Die Zeichnung ist 
blau. der dunkle Grund, von dem 
sich die Köpfe abheben, dottergelb. 
Abb. 25. Fayenceschale in Hamburg, um 1535 Maße: 15 Zentimeter im Quadrat. 
 
Abb. 24. Fayenceschale im Moritzburg-Museum in Halle a. d. S. 

	        
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