da anzunehmen ist, daß
derselbe analog seinem
Bruder Mauriz Kalt-
schmidt, der mit MK"
signiert, wohl auch bei-
de Buchstaben seines
Namens ligiert in seinen
Zeichen geführt haben
dürfte. Somit bleibt vor-
läufig die Wahrschein-
lichkeit übrig, daß Korn-
ochs oder Kreydt als der Meister des Troppauer Serpentinpokals anzusehen
ist. Außerordentlich dankenswert war die Schenkung eines Florentiner
Kleiderrechens aus Nußbaumholz durch Seine Durchlaucht den Fürsten
Liechtenstein (Abb. 25). Solche Rechen, attacapanni oder capellinari genannt,
gehören zu den künstlerisch anziehendsten Arbeiten der italienischen
Möbeltischlerei des Cinquecento. Den Hauptteil unseres Rechens bildet
ein rechteckiges Brett mit sechs Füllungen im Rahmenwerk, die sechs
kunstvoll profilierte gedrechselte Holzstifte zum Aufhängen der Hüte
und Kleidungsstücke enthalten. Über dem Brett erhebt sich ein mehrfach
profiliertes Gesims. Den unteren Abschluß bildet ein geschnitztes Ornament-
stück mit einer flachen Palmette und Voluten. Links und rechts vom
Mittelbrett bilden zwei ähnliche Ornamente den Abschluß. Eine braune
Lackfarbe hebt noch den Glanz und die Glätte des Holzes. Der Rechen,
der in die erste Hälfte des XVI. Jahrhunderts zu setzen ist, ist zu ver-
gleichen mit den beiden verwandten capellinari im Viktoria and Albert
Museum zu London und bei
Bardinifk von dem übrigens auch
unser Exemplar stammt.
Häufig Findet man in österrei-
chischen Schlössern einen Typus
von geschnitzten Wandbän-
ken aus dem Beginn des
XVIIIJahrhunderts, zu dem
hochlehnige schmale Stüh-
le gehören. Das Troppauer
Museum besitzt eine solche
aus Schloß Stremplowitz bei
Abb. 25. Florentiner Kleiderrechen, Erste Hälfte des XVI. Jahrhunderts
(Museum in Troppau)
" Eine Deckelkanne von ihm mit
transluzidenEmailsundPerlmutterreliefs
bei Graf Schaflgotsch in Warrnbrunn.
Vgl. Himze-Masner, Goldschmiedearbei-
ten Schlesiens, Breslau 19x x, TaLLXVII.
'" Beide abgebildet bei Bade, lt:-
Abb. 26. Gescbnilzte Bank, österreichisch, Anfang des XVIII. Jahr- lienische Hausmöbel der Renaissance,
hunderts (Museum in Trcppnu) S. 46.
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