533
reizvoll Füllt. Einige
italienische und fran-
zösische Stücke, dar-
unter eine schöne Pa-
riser Bronzeuhr, sind
noch darunter, die
den reicheren und
pompöseren Charak-
ter der Napoleon-Zeit
tragen.
Mit diesem Raum
endet die Serie der
zeitlich zusammenge-
schlossenenGruppen.
Im zweiten Stock ver-
gegenwärtigen zwei
mährische Bauern-
stuben (im Anschluß
an die bäuerliche Ke-
ramik aufgestellt) ei-
nerseits den deut-
schen Typus aus dem
Kuhländchen, andrer-
seits den bunteren tschechischen Typus. Hier liegen noch reiche Möglich-
keiten zum weiteren Ausbau der Sammlung; denn das Bauernhaus und
seine Innenräume bilden auch in Mähren ein Gebiet, das dem Forscher
und Sammler reiche Ausbeute versprechen kann. Es sind vortreffliche
Beispiele guter deutscher I-Iolzbaukunst im Lande, es sind sehr charakteri-
stische slawische Bautraditionen primitiverer Kulturstufen zu finden, endlich
bietet in Mähren das Grenzgebiet gegen Ungarn eine wahre Fundgrube
eigenartiger Schöpfungen der Volkskunst.
Das Museum besitzt in seiner großen Sammlung bäuerlicher Keramik
ebenso wie in seiner Textilsammlung treffliche Kollektionen volkstümlicher,
vorwiegend mährischer Arbeiten. Es ist sehr zu begrüßen, daß damit eine
Gelegenheit geboten ist, die ört-
liche Entwicklung von speziellen
kunstgewerblichen Betätigungen
besser verfolgen zu können.
Hier kann der mährische
Patriotismus wertvolle Nahrung
finden.
Es muß den Sammlungen
Venezianer Glasschale mit gemaltem Schuppenmuster und der einzelnen Kronländer vor_
vergoldeten Rippen, Ende des XV. jahrhunderts (Erzherzog _ _
Rainer-Museum, Brünn) behalten bleiben, den Einzel-
Lustriene Schüssel, Valencia, um 1500 (Erzherzog Rainer-Museum, Briinn)