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stile von Dr. Jul. Zeitler in 17. Auflage herausgegeben wurde. Beide Büchlein, die einst 
als „Kateehismen" für Laien und Dilettanten zu rascher Orientierung verfaßt wurden, 
behandeln in verschiedenem Sinne verwandte Gebiete und tragen neuen Anschauungen 
Rechnung. Professor Singer hatte das ältere Werkchen vollständig umzuarbeiten, mit 
neuen Illustrationen zu versehen. Textlich ist diese Umarbeitung gründlich und anregend 
geschehen. In bezug auf das reiche Abbildungsmaterial ist zu sagen, daß die Vermeidung 
allzuvieler architektonischen Abbildungen empfehlenswert gewesen wäre, die das Gebiet 
der Stereotomie, des Bauornaments so stark bevorzugen; das reine Flächenornament, das 
so weit zurückreicht und in der jüngsten Zeit wieder so wichtig wurde, ist für die Klar- 
stellung der historischen Entwicklung und der Bedeutung des Ornaments weit instruktiver 
und wertvoller. Allerdings ist dabei die Farbe sehr notwendig zur Aufklärung und die 
lineare oder Lichtbilddarstellung nicht ausreichend. Um so wertvoller sind die technisch 
vorzüglich durchgeführten Abbildungen in dem Leitfaden der Baustile, der ja das architek- 
tonische Gebiet ausschließlich betrifft. Es ist ein Verdienst Dr. Jul. Zeitlers, daß er die 
Grunersche Bearbeitung durch eine Ausdehnung auf die jüngste Entwicklungsperiode der 
Baukunst erweitert hat und so den Wert des Kompendiums vermehrte. Beides sind 
anregende und instruktive Führer. H. F. 
ALTE INNENRÄUME ÖSTERREICHISCHER SCHLÖSSER, PA- 
LASTE UND VVÜHNHAÜSERÜ Regierungsrat Folnesics hat mit dem 
dritten Teile seiner Veröffentlichung vornehmer österreichischer Innenräume die bereits 
erschienenen Abteilungen ergänzt und abgeschlossen. Er hat aber auch durch Hinzufügung 
sehr interessanter neuer Objekte den Inhalt und die Mannigfaltigkeit des Gebotenen wesent- 
lich vermehrt. Gerade die neu hinzugekommenen Räume aus den Schlössern in Wetzdorf, 
Schönhof, Steyr und der anmutige Raum in Hallers Lebzelterei zu Steyr sind anregend und 
' wertvoll und werden dem Unternehmen neue Freunde gewinnen. Man durchblättern mit 
Genuß die vorzüglich hergestellten Bildertafeln, die so vielerlei bieten, was fruchtbringend 
weiter wirken wird, und die schwer zugängliche Räume weiten Kreisen erschließen. Daß 
nun einem bürgerlichen Einschlag und einigen intimen Raumbildungen Platz gegeben wurde, 
erhöht die Freude an dem Werke, das einen vornehmen Eindruck hinterläßt. H. F. 
EROFFENTLICHÜNGEN DER WESTDEUTSCHEN VERLAGS- 
GESELLSCHAFT WIESBADEN. Überall zeigt sich im Deutschen Reiche 
ein werktätiges Bestreben, die von den künstlerischen Vorkämpfern errungene Anbahnung 
neuer künstlerischer Ausdrucksformen, zeitgemäßer Ausdrucksmittel für unseren neuen 
Lebensinhalt möglichst breiten Schichten zugänglich zu machen. Die künstlerische Neu- 
gestaltung dringt im Reiche mehr in die Breite als in die Tiefe. 
Als eine der vielen Organisationen, welche solche Ziele vor Augen haben, ist auch 
die Gesellschaft für Heimkultur in Wiesbaden zu nennen, die in Verbindung mit ihrer 
Geschäftsstelle, der Westdeutschen Verlagsgesellschaft, eine rührige publizistische Tätigkeit 
entfaltet. Ihre Veröffentlichungen sind mit sehr einfachen Mitteln und anspruchslos her- 
gestellt und so niedrig im Preise, daß sie jedermann leicht zugänglich sind. 
Die Zeitschrift: „Heimkultur", das „Handbuch für bürgerliche Wohnungskunst" 
geben einen Überblick über gute Leistungen bekannter Künstler und Kunsttheoretiker, die 
wohl aus den vornehmen Kunstzeitschriften den Fachleuten bekannt sind, so aber auch 
den Fernerstehenden in handlicher Form zugänglich werden. 
Unter dem Titel „Das englische Landhaus", „Eigenhäuser", „Wie wohnt man im 
Eigenhause billiger als in der Mietswohnung" werden Entwürfe von Hausbauten ver- 
schiedener, allerdings nicht sehr streng ausgewählter Herkunft geboten. In vielen Fällen 
bleibt Kritik und Auswahl dem breiten und wenig vorbereiteten Publikum überlassen, und 
darin liegt wieder eine Gefahr. H. F. 
4 Verlag Anton Schroll ä Co., Wien. 
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