einen grossen Schrank mit eingelegter Holzarbelt, onerneutscn, nnue des w. iainm, einen
Schrank mit zwei Thüren, eingelegt, um 1600, einen grossen Schrank mit gekehlten Fül-
lungen, 17. Jahrh., einen grossen Kunstschrank mit eingelegter Holzarbeit und reich gear-
beiteten Bronzebeschlagen geziert, zwei Spieltische, ebenfalls eingelegt, endlich zwei grosse
Tableaux in eingelegter Arbeit. Die letztgenannten fünf Stücke, Arbeiten von D. Röntgen
in Neuwied, Ende des 18. .lahrh., wurden vom Polytechnikum an das Museum abgetreten.
Hiezu kommen Mobeltheile: Zwei Vorderfronten geschnitzter italienischer T1uhen
des 16. Jahrh., Geschenk des Herrn G. Ritter v. Epstein; eine Anzahl von geschnitzten
Füllungen u. dgl. aus dem 16. und 17. Jahrh.; Theil eines Bettes, japanische Lackarbeit
unter europäischem Einfluss, 17. Jahrh. Ferner
Rahmen u. dgl.: ein vergoldeter Spiegelrahmen, Anfang des 17. Jahrh.; Spiegel-
rahmen von Mahagoniholz mit ausgelegter Arbeit in Perlmutter und Metall, 18. Jahrh.;
Rahmen mit reichem architektonischen Aufbau (zu einem kleinen Altar gehörig), italienisch,
17. Jahrh. Endlich
Sculpturen: Flügelaltar, innen die Krönung der Maria und Darstellungen aus
dem Leben verschiedener Heiligen in bemalter Holzsculptur, die Aussenseiten der Flügel
gemalt, Anfang des 16. Jahrh.; sitzende Figur des heil. Ulrich, bemalte Holzsculptur des
16. Jahrh., Geschenk des Herrn F. Erler.
Webereien und Stickereien. lm Laufe des Jahres wurde die Webereisammlung
namentlich um eine Anzahl Muster von Goldbrocaten und Sammtstoffen des 17. und
18. Jahrh. vermehrt.
Von Werken der Stickerei, die neu hinzugekommen, sind die bedeutendsten:
Messgewand mit Goldstickerei, 16. Jahrhq breite Bordüre mit Applieationsstickerei im
Style der deutschen Renaissance, um 1540; vier kleine gestickte Paneele mit figürlichen
Darstellungen, italienisch, um 1500; Kassette, überzogen mit reicher Applicatinnsstickerei
mit den Monogrammen Heinrich ll., Königs von Frankreich, und der Diana von Poitiers,
um 1550; Stola mit reicher Goldstickerei, griechisch-orientalisch, ca. 15. Jahrh.
Unter der grossen Anzahl acquirirter orientalischer Stickereien sind die vor-
nehmlichsten: Ein türkischer Gebetteppich mit reicher Applicationsstickerei in Tuch, ein
ebensolcher mit reicher Tambourirstickerei, vier orientalische Tischdeckchen mit reicher
Stickerei in Seide und Leinen; ferner eine Collection südslavischer Webereien und
Stickereien, Geschenk des Herrn Felix Ley in Essegg.
An Spitzen u. dgl. wurden namentlich erworben: Spitzenkragen, venetianische
Nadelarbeit, 17. .lahrh.; Tauftüchlein mit Rothstickerei und Filetarbeit, deutsch, 17. .lahrh.,
an Gobelins endlich: Gubelindecke mit Laub- und Blumenornamentation, 16. Jahrh.;
Gobelin, ornamentales Mitteldessin mit reicher Bordüre, Anfang des 17. Jahrh., Geschenk
des Herrn R. R. v. Haidinger.
Die Sammlung der Gypnabgiiua wurde bereichert durch ein antikes Marmnrrelief
aus der Schule des Skopas: die Hochzeit des Neptun und der Amphitrite, Original der
Glyptothek in München; den sog. llioneus, Original ebenda; den wbetenden Knaben-x
(Adorant), Orig. Bronze im kbnigl. Museum in Berlin; den sog. nHermes Loginsu, antike
Bronzestatue, Orig. in der k. k. Ambraser Sammlung; die Statue des Don Juan d'Austria,
Orig. Bronze in Messina, 16. Jahrh., Geschenk des Grafen Waldstein; drei antike Mar-
morvasen aus dem k. Museum in Berlin; eine Anzahl kleinerer ornamentaler Arbeiten
des 17. und 18. Jahrh. aus dem k. Museum in Berlin; architektonische Ornamente in
türkischem Styl, Geschenk des Herrn Montany.
Die Bibllolhak des Museums wurde im Jahre 1872 um 382 Werke, ungerechnet
die Fortsetzungen von Zeitschriften, Lieferungswerken u. dgl. vermehrt, zahlte somit zu
Ende des Jahres 364.6 Nummern. Ein deraillirtes, nach Realien geordnetes Verzeichniss
dieser Erwerbungen ist in den w-Mittheilungen des Oesterr. Museums-, Novemberheft u. 6.,
enthalten.
Auch die Ornamonhliehsanimluag haue sich bedeutender Bereicherungen zu erfreuen.
Besonders hervorzuheben sind die äusserst seltenen und sehr gesuchten Golschmied- und
Biioutüiearbeiten von De Bry, J. A. Du Cerceau, Pierre Bourdon, Gribelin,
Heel, J. E. Nicola) u. A., niellirte Goldschmiedornamente von N. Drusse, ferner von
einem unbekannten, sich des Monogramms A. D. bedienenden deutschen Meister aus dem
Ende des 15. Jahrhs., silhouettirte Ornamente für Graveure von V. Solis und J. L. Wüst,
Gefasse von dem unbelt. Nürnberger v-Goldschmied vom J. 1551:, von Orazio Scoppa,
G. F. Riedel, G. Charmeton, D. Marnt; Eisenarbeiten, Gitter, Schlossbleche u. dgl.
von H. Brisville und Reiff; Cnstüme van L. Cranach d. A., B. Beham, V. Solis,
J. Amman und A. Claas; allgemeine Ornamente von ßarthel und H. Sebald Beham,
D. Hopfer, En. Vico, Battista Pittoni, Sylvius, J. Gourmond, J. A. Du Cerceau.
A. de Bruyn, Le Blond u. A., endlich eine Reihe von Randeinfassungen und Buch-
druckerzeichen von grdsstentheils unbekannten Meistern der sächsischen Schule.
Erweitert wurde das S stem der Sammlung durch die Erwerbung einer Reihe von
Blättern, welche den Zweck haben, die verschiedenen graphischen Vervielfaltigungsarten