gefäßen, deren haupt-
sächliche Typen in den
Abbildungen 12 bis 17
mitgeteilt werden. Fast
alle tragen den russi-
schen Doppeladler auf
Goldgrund, den typi-
schen bunten Barockde-
kor und „deutsche Blu-
men". Einige sind mit
plastischen Blütenran-
ken belegt, die von re-
liefierten goldenen Mas-
karons gehalten wer-
den. Die Ränder wie
die Henkel sind versil-
bert und vergoldet, als
Deckelknäufe kommen
einige Male vergoldete
sitzende Figuren vor,
nämlich der von den
Terrinen (abgebildet im
Wiener Porzellanwerk,
Tafel VIII, 2) im Ham-
burger Museum bekann-
Abb. xg. Wiener Porzellanflgur von Niedermayer, um 1745 (Kaiserliche te kauernde Türke in
Eremitage, St. Petersburg)
zwei Größen und ein
sitzender Tscherkesse. Das Service ist heute nicht mehr komplett,
es müssen manche Stücke desselben in andere Hände geraten sein. Denn
es befindet sich zum Beispiel in der Sammlung der Gräfin Schuwalow,
gleichfalls zu St. Petersburg, eine kleine ovale gebuckelte Terrine, deren
Buckelungen abwechselnd deutsche Blumen und Insekten sowie buntes Laub-
und Bandelwerk zeigen; außerdem trägt der Deckel wieder denselben
russischen Doppeladler. Zu dem Service gehören Gabeln und Messer aus
Silber mit dem St. Petersburger Beschauzeichen aus dem ]ahre 1760.
Daß es in Wien, Breslau, Augsburg und an andern Orten zahlreiche Haus-
maler gab, die unbemalte Wiener Porzellane dekorierten, ist bekannt, aber
es ist auch urkundlich nachgewiesen, daß die Fabriksarbeiter außerhalb der
Malerstuben der Manufaktur dasselbe taten, um sich auf diese Weise einen
Nebenverdienst zu schaffen. Die Vermutung, daß dieselben auch Email-
malereien ausführten, ist bei der Identität der Technik sehr wahrscheinlich
und wird außerdem durch ein kleines im Besitze der Eremitage befindliches
Necessaire aus Email bewiesen (Abb. 18), das sowohl im Dekor als im Kolorit
auf das engste mit Wiener Porzellanen zusammengeht, so daß nur ein Maler