unter dem brei-
ten Baume sit-
zende Dame im
weißen Kleide,
mit dem run-
den Hute, ist mit-
samt den beiden
Schafen und der
Landschaft des
Hintergrunds ge-
nau kopiert nach
demr7gzerschie-
nenen englischen
Farbenstich des
J. Eginton „The
Shepherdess of
the Alps", nur
den I-Iirtenstab,
der auf dem Lon-
doner Original
imArm der Schä-
ferin liegt, hat
der Wiener Por-
zellanrnaler weg-
Abb. 27. Wiener Porzellanreller mit bunter Fnguraler Malerei von Dafünger, um 1808
gelasSerL Am (Kaiserliche Eremitage, St. Petersburg)
ehesten möchte
ich irn Hinblick auf seine signierten Arbeiten in diesem tüchtigen Maler den
Georg Lamprecht vermuten, dann würde die eisenrote Malerzahl 38 sich
auf den Maler des Randdessins zu beziehen haben. Der Teller ist auch sonst
ein lehrreiches Beispiel. Er trägt den Jahresstempel 86, kann aber nicht vor
1792, dem Jahre des Erscheinens des Stiches, gemalt worden sein. Man
kann übrigens manchmal die Beobachtung machen, daß die unbemalten
Porzellane liegen blieben und erst geraume Zeit später dekoriert wurden.
Den Gründen nachzuforschen, die wohl mehr oder minder dem Zufalle zuzu-
schreiben sind, wäre zwecklos.
AUS DEM WIENER KUNSTLEBEN 51b VON
HARTWIG FISCHEL-WIEN Sie
EZESSION. Die Mitglieder der Vereinigung bildender Künstler Österreichs haben
diesmal „ihre Handschrift gewiesen". Sie haben aus den Mappen und Skizzenbüchern
jene Blätter herausgesucht, die sie lieben. Es war ein guter Gedanke, den Freunden und
Gästen einmal Einblick in jene Werkstatt des Arbeitens, Denkens, Empfinden: zu gewähren,
die sonst nur ganz Nahestehenden gelegentlich zugänglich gemacht wird.