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fullscreen: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XX (1885 / 240)

C. Gurlitt: Das Barock- und Rococo-Ornarnent Deutschlands. Berlin, 
E. Wasmuth, 1885. I. Liefg. Vorwort u. 20 Lichtdrucktaf. Fol. 20 Mk. 
lm Anschluss: an R. Dohme's Werk: v-Barock- und Rocoen-Architektun veröffent- 
licht C. Gurlitt eine Reihe prachtiger ornamentaler Details aus den bedeutendsten Barock- 
und Rococo-Bauwerlten in Deutschland. Die erste Lieferung enthält auf 20 von Römmler 
und Jonas in Dresden vortrefflich ausgeführten Lichtdrucktafeln und in entsprechenden 
Großenverhaltnissen Aufnahmen ornamentaler Motive aus den konigl. Schlössern zu 
Berlin und Schleißheim, dem ehemaligen Zeughause zu Berlin, dem Bankgebaude in 
München, der Arnalienburg im Nymphenburger Park. dem konigl. Schlosse zu Würzburg 
und den großherzogl. Schlössern zu Bruchsal und Carlsruhe. Der Herausgeber will mit 
seinem Werke Material zum Studium des Barock- und Roeoco beitragen und das Ver- 
standniss dieser Kunst des 17. und 18. Jahrhunderts erleichtern, vor Allem aber dem 
Praktiker nutzen. Dem heutigen literarisch-artistischen Bedürfnisse des letzteren 
kommt die vorliegende Publication auch in der That entgegen. 
n 
G. Portig: wDas Weltgericht in der bildenden Kunstm Heilbronn, 
Gebr. Henninger, 1885. 8. 
ln wleitfragen des christlichen Volkslebensu Bd. X, Heft 5 gibt Gustav Portig eine 
Uebersicht und theilweise eingehenden: Beschreibung der kunstgeschichtlich wichtigsten 
Darstellungen des Weltgerichtes. ln der dankenswerthen, das ganze Gebiet der bildenden 
Kunst umfassenden Aufzählung der Weltgerichtsdarstellungen hatte u. a. das Bild des 
göttlichen Strafgerichtes am Dome zu Graz und besonders aber eines der bedeutendsten 
deutschen Weltgerichtsbilder, das grolle Frescogemälde aus dem Anfange des 16. Jahr- 
hunde_rts zu Milstatt, nicht unerwähnt bleiben sollen. 
a: 
Jacob Hoffmeistefs gesammelte Nachrichten über Künstler und Kunst- 
handwerker in Hessen seit etwa 300 Jahren. Herausgegeben von 
G. Prio r. Hannover, C. Meyer (G. Prior), 1885. 8. 
Was in dem genannten Buche geboten wird, sind Notizen über Künstler und 
Kunsthandwerlter in Hessen, welche der Münzen- und Kupferstichsammler Jacob Hoff- 
meister, Verfasser eines grülferen Werkes über hessische Münzen und Medaillen und 
eines Verzeichnisses der Werke des Malers und Kupferstechers Johann Heinr. Rumberg, 
seit beiläufig vierzig Jahren gesammelt hat. Zum Theile sind diese Notizen schon in des 
Verfassers erwähntem Werke über die hessischen Münzen verwerthet, viele andere aber 
sind Excerpte aus den von 1649-1864 datirenden Meisterbttchern der Casseler Gold- 
und Silberarbeiter-lnnung und aus dem trefflichen Buche von Dehn-Rotfelser und Lotz 
über die Baudenkmäler im Regierungshezirk Cassel. Die i-Gesammelten Nachrichten: ent- 
halten in alphabetischer Reihenfolge der Namen Notizen über einheimische und fremde 
Künstler und Kunsthandwerker, welche seit der Mitte des 17. Jahrhunderts in oder für 
Hessen gearbeitet haben. Die Notizen sind allerdings oft sehr Hüchtig und manchmal 
sehr dürftige; Art, Notizen, wie sie eben das jeweilige Interesse-des Autors aufzeichnet: 
und so hat auch G. Prior diese Aufzeichnungen veröffentlicht. Neben Künstlern, Kunst- 
händlern und Kunsthandwerltern wird beispielsweise u. a der Inhaber einer Torfstecherei, 
der Besitzer einer Tahakfabrik, der Gründer einer Pulverfabrik und ein Conditor auf- 
geführt. Bei vielen Künstlern finden wir nichts als die Namen derselben und etwa noch 
den wahrscheinlichen Ort ihrer Thätiglteit angegeben. Bei dem Namen des Augsburger 
Kupferstechers Philipp Kilian erfahren wir aus Holfmeisters Notizen nichts anderes, als 
das ohnehin bekannte Faetum, dass Ersterer ein Bruder des Bartholomaus Kilian war. 
Der Oheim der Beiden aber, Lucas Kilian, der berühmteste Namensträger dieser Künstler- 
familie, erscheint dagegen auf pag. 57 als Kilianus, welcher 1628 wals Kupferstecher ein 
Porträt des theologischen Professors Conrad Dietrich zu Gießen dedicirtu Ludwig Lin- 
denschmit, den Alterthumsforscher und Director des Römisch-Germanischen Central- 
museums in Mainz, kennt der Autor nur im J. 1854 als Maler, oder als Conservator des 
Mainzer Gesehichtsvereines vorkommt und ein Sohn (Brudery des verstorbenen Hoftualers 
Lindenschmit gewesen sein mag-. - Das Vorwort selbst nennt die Notizen ein unvoll- 
ständiges Verzeichniss von Künstlern und Kunsthandwerkern in Hessen, einen ersten 
Versuch durch die Publication desselben in der anspruchlosesten Form die Verbreitung 
dieser uNachrichten-r zu erleichtern, Idarnit von Anderen an der Vervollständigung der- 
selben weiter gearbeitet werden künneu Und in diesem Sinne ist die Veröffentlichung 
dieser zwar dürftigen und flüchtigen Notizen gewiss willkommen zu heißen, denn sie ent- 
halten vielfach auch schatzbare Nachweise zur Geschichte der Kunst und des Kunsthand- 
werltes in den hessischen Landen. R-r. 
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