I. TORE UND TÜREN. Das Hoftor beim I-Ierrenhause des Gutes
Josef Pamperl in Krumpendorf (Abb. r) hatte seinen ursprünglichen Stand
in Silberegg. Der genannte Gutsbesitzer hat dasselbe von der Witwe des
Admirals Freiherrn von Sterneck erworben und zu Ende des vorigen
Jahrhunderts nach Krumpendorf übertragen lassen. Das symmetrisch
angeordnete zweiflügelige Tor öffnet sich zu einer vollkommen freien
Durchfahrt, weil die Aufsätze einen Teil der Flügel bilden. Der höchst
originelle Entwurf, bei welchem das etwas massig gehaltene Grundgerippe
mit der zarten Blatt- und Blumendekoration in eine überraschende Harmonie
gebracht wird, berechtigen, dieses Objekt vielleicht als das schönste seiner
Art in Kärnten zu bezeichnen. Die Zeit der Entstehung dieses Tores konnte
nicht festgestellt werden.
Der Periode der Barocke gehört die Türe und das Gitter zum
Abschlüsse der Marienkapelle in der Domkirche St. Peter und Paul in Klagen-
furt an (Abb. 2). Auf
einem fixen Kämpfer
baut sich der über
zwei festen Gitterteilen
und der Flügeltüre be-
Findliche Aufsatz auf.
Derselbe besteht aus
einem mit barockem
Ornament gezierten
Volutengerippe. Die
Gittersockelteile sowie
jene der Flügel sind in
ähnlicher Weise mit
Voluten und Zierteilen bedacht. Der übrige Teil des Gitters und der Türen
wird durch ein geschmücktes Stabgitter gebildet. In dem ober den Türen
befindlichen nach abwärts gestellten unbeweglichen Kreissegment ist das
Monogramm Mariens eingefügt. Der beschriebene Kapellenabschluß dürfte
aus der Zeit der Anwesenheit der Erzherzogin Marianna in Klagenfurt 1781
bis 1788 herrühren, da die Komposition eine auffallende Ähnlichkeit mit dem
Tore der fürstbischöflichen Residenz (einst Wohnstätte der Erzherzogin
Marianna) aufweist. Die Arbeit ist infolge ihres gesicherten Standpunktes,
im Innern der Kirche, tadellos erhalten.
Wenn auch ziemlich derselben Zeit angehörend wie das ebenerwähnte
Objekt, zeichnet sich das I-Iaustor in der Postgasse Nr. I in Klagenfurt
durch eine vollkommen andere Geschmacksrichtung aus (Abb. 3). Das
zweifiügelige Tor mit festem Kämpfer weist nur glatte Stab- und Kreis-
fiillung mit je zwei im oberen und unteren Teile angeordneten Mittel-
rosetten auf. Hierzu passend ist der im Korbbogen abschließende Aufsatz
mit einer Mäanderumrahmung ausgeführt, welcher die Jahreszahl {797
enthält.
,_,____,_____._- _____ra__._ _ 4
Abb. 4. Obere Füllung der Rundbogenfenster der Amoniuskapelle der Bene-
diktinerkirche in Klagenfurt