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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 2)

I. TORE UND TÜREN. Das Hoftor beim I-Ierrenhause des Gutes 
Josef Pamperl in Krumpendorf (Abb. r) hatte seinen ursprünglichen Stand 
in Silberegg. Der genannte Gutsbesitzer hat dasselbe von der Witwe des 
Admirals Freiherrn von Sterneck erworben und zu Ende des vorigen 
Jahrhunderts nach Krumpendorf übertragen lassen. Das symmetrisch 
angeordnete zweiflügelige Tor öffnet sich zu einer vollkommen freien 
Durchfahrt, weil die Aufsätze einen Teil der Flügel bilden. Der höchst 
originelle Entwurf, bei welchem das etwas massig gehaltene Grundgerippe 
mit der zarten Blatt- und Blumendekoration in eine überraschende Harmonie 
gebracht wird, berechtigen, dieses Objekt vielleicht als das schönste seiner 
Art in Kärnten zu bezeichnen. Die Zeit der Entstehung dieses Tores konnte 
nicht festgestellt werden. 
Der Periode der Barocke gehört die Türe und das Gitter zum 
Abschlüsse der Marienkapelle in der Domkirche St. Peter und Paul in Klagen- 
furt an (Abb. 2). Auf 
einem fixen Kämpfer 
baut sich der über 
zwei festen Gitterteilen 
und der Flügeltüre be- 
Findliche Aufsatz auf. 
Derselbe besteht aus 
einem mit barockem 
Ornament gezierten 
Volutengerippe. Die 
Gittersockelteile sowie 
jene der Flügel sind in 
ähnlicher Weise mit 
Voluten und Zierteilen bedacht. Der übrige Teil des Gitters und der Türen 
wird durch ein geschmücktes Stabgitter gebildet. In dem ober den Türen 
befindlichen nach abwärts gestellten unbeweglichen Kreissegment ist das 
Monogramm Mariens eingefügt. Der beschriebene Kapellenabschluß dürfte 
aus der Zeit der Anwesenheit der Erzherzogin Marianna in Klagenfurt 1781 
bis 1788 herrühren, da die Komposition eine auffallende Ähnlichkeit mit dem 
Tore der fürstbischöflichen Residenz (einst Wohnstätte der Erzherzogin 
Marianna) aufweist. Die Arbeit ist infolge ihres gesicherten Standpunktes, 
im Innern der Kirche, tadellos erhalten. 
Wenn auch ziemlich derselben Zeit angehörend wie das ebenerwähnte 
Objekt, zeichnet sich das I-Iaustor in der Postgasse Nr. I in Klagenfurt 
durch eine vollkommen andere Geschmacksrichtung aus (Abb. 3). Das 
zweifiügelige Tor mit festem Kämpfer weist nur glatte Stab- und Kreis- 
fiillung mit je zwei im oberen und unteren Teile angeordneten Mittel- 
rosetten auf. Hierzu passend ist der im Korbbogen abschließende Aufsatz 
mit einer Mäanderumrahmung ausgeführt, welcher die Jahreszahl {797 
enthält. 
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Abb. 4. Obere Füllung der Rundbogenfenster der Amoniuskapelle der Bene- 
diktinerkirche in Klagenfurt
	        
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