nationale Leidenschaft und
Kraft, während der Bild-
hauer T. Rosandiö auch im
kleinen Maßstab seiner Fi-
guren eine bemerkenswer-
te Größe der Form erreicht.
Wenn auch hierin
Größere die Anreger waren,
so ist doch das Weiter-
leben guter Traditionen ei-
ne wertvolle Sache, die ins-
besondere allen jenen will-
kommen ist, welche auf ein
Wirken in die Breite, auf
weite Kreise hinarbeiten.
ÜNSTLERHAUS.
A Q U A R E L L-
AUSSTELLUNG. Die
Räume des ersten Stock-
werkes im Wiener Künst-
lerhaus, welche jetzt durch
Aquarelle, Tempera- und
Gouachebilder sowie mit
Zeichnungen gefüllt sind,
lassen die Wandlung der
Zeit deutlich erkennen. Die
Art der Aufmachung, die
Tendenz vieler Bilder, der
Katalog, all das läßt erken-
nen, wie sehr man sich in
diesem Hause die künst-
lerischen Erfolge anderer
gut zu Herzen genommen
hat. Deutlich drückt dies
auch die Adresse aus, wel-
ehe an Erzherzog Franz
Ferdinand gerichtet und von
Alfred Cossmann entwor-
fen ist; sie wirkt modern in
gutem Sinne. Wenn nicht
der Belgier Henry Cassiers
eine besondere holländi-
sche Note mit seinen feinen
Gouachebildern anschlagen
würde, die eine etwas stär-
kere Persönlichkeit verrät,
Grabplatte Kaiser Friedrichs III. in der Stephanskirche in Wien (nach
Dehio und von Bezold)
würde man ein wohl temperiertes Gleichmaß als vorwiegend empfinden. Man wird
nirgends verletzt, außer durch einige wirkliche Unzulänglichkeiten, nirgends stark gepackt
und mitgerissen. Das wollen ja aber auch die meisten Besucher so. Das Gegenständliche
wird mit Liebe und Geschick gepflegt und seit das Interesse vieler wieder mehr der
Heimat, ihren volkstümlichen und architektonischen Schätzen zugewendet ist, seitdem