lung der königlichen Kunstgewerbeschule in Dresden und hat das von ihm und seinen
Schülern durchgeführte Aufnahmenmaterial zusammengestellt. Ein Teil der dargestellten
Möbel ist in dem Seyffertschen Buche „Von der Wiege bis zum Grabe" photographisch
reproduziert. Die Lichtbildaufnahmen der Möbel, welche eine sehr wichtige Ergänzung der
zeichnerischen Darstellungen bilden, fehlen leider dem Werke zu seiner allgemeineren
Verwendbarkeit. Es ist sicher ein sehr verdienstvolles Unternehmen, geometrische Pro-
jektionen mustergültiger Möbelstücke zu publizieren und dadurch die gründliche Kenntnis
vorbildlicher Stücke zu vermitteln; in vielen Fällen genügen ja auch die gezeichneten
perspektivischen Darstellungen, um den Gesamteindruck der Möbel eindringlich vorzu-
führen. Im allgemeinen ist aber doch die Beziehung des Möbels zur Umgebung, die
Charakteristik des Materials und des Schmuckes zum Verständnis so wichtig, daß der
photographische Behelf für alle jene, die das Möbelstück nicht kennen, eine ausschlag-
gebende Bedeutung besitzt. Die Art der geometrischen Darstellungen des vorliegenden
Tafelwerkes ist ungemein sachlich und klar. Die Erklärungen sind erschöpfend.
ROPORTIONSTAFELN DER MENSCHLICHEN GESTALT." Pro-
fessor Dr. Hermann Vinzenz Heller, der an der Wiener Kunstgewerbeschule seit
langer Zeit als Lehrkraft wirkt, hat in fünfzehn Tafeln in anschaulicher und klarer Weise
die wichtigsten Resultate eines vergleichenden Studiums der Größenverhältnisse der
menschlichen Gestalt in den verschiedensten Altersstufen festgelegt.
Er hat hier jene G-rundlehren der Proportionen des Menschen zusammengestellt,
„welche seit alters und bis zum heutigen Tage durch die praktische Erfahrung von
Künstlern und Gelehrten als die zutreffendsten erkannt worden sind".
Es ist ein sehr brauchbarer Arbeitsbehelf für die Werkstatt des Künstlers und die
Frequentanten der Fachschulen, welcher in übersichtlicher Form mit einfachen Meß-
verfahren die wichtigsten Beziehungen der einzelnen Teile zum Ganzen des Umrisses der
Gestalten und des Skelettes verführt.
In der Darstellung wendet er mit Geschick jene einfachen Methoden an, die seit
Dürers Proportionslehre eingebürgert sind und die seither durch mannigfaltige Forschungen
zu immer größerer Genauigkeit und Vielseitigkeit ausgebildet werden konnten. In der
klugen Beschränkung auf das Wesentliche liegt ein Vorzug der Tafeln, der eine rasche
Orientierung und darum die Verwendbarkeit in der Praxis erheblich begünstigt. H. F.
MITTEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTER-
REICHISCHEN MUSEUM Sie
ÜRATORIÜM. Seine k. u. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchstem Hand-
schreiben vom 18. März l. j. Seine Durchlaucht den Herrn Präsidenten der Zentral-
kommission für Denkmalpflege und Botschafter a. D. Prinzen Franz von und zu Liechten-
stein zum Präsidenten des Kuratoriuxns des Österreichischen Museums für Kunst und
Industrie allergnädigst zu ernennen geruht.
Der Minister für öffentliche Arbeiten hat auf Grund des ä 8 der Statuten des Öster-
reichischen Museums zu Mitgliedern dieses Kuratoriums für die neue dreijährige
Funktionsdauer, das ist bis Ende des Jahres 1916, ernannt: Seine Durchlaucht den
regierenden Fürsten Johann von und zu Liechtenstein, Seine Exzellenz den Geheimen Rat,
Minister a. D. Artur Grafen Bylandt-Rheidt, Seine Exzellenz den Geheimen Rat, Statthalter
in Steiermark Dr. Manfred Grafen Clary und Aldringen, den ordentlichen Professor an
der Universität in Wien Dr. Max Dvorak, Seine Exzellenz den Geheimen Rat, Sektionschef
a. D. Dr. Anur Grafen von Enzenberg, den Großindustriellen Wilhelm Ginzkey, den Rektor
der Akademie der bildenden Künste in Wien, Professor Edmund Ritter von I-Iellmer, den
' Verlag Anton Schroll ü Co., Wien.