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i-Erstrebet Wissen, Können und Sittlichkeit, ehret die
Arbeit und fördert sie zu Euerem Wohle, zum Ruhme des
Vaterlandes."
Die Verwaltung des mährischen Gewerbemuseums kann mit Befrie-
digung auf die Errungenschaften während des [ersten Decenniums zurück-
blicken; es befolgte einen wohlüberdachten Arbeitsplan, um mit den be-
scheidenen Mitteln möglichsten Nutzen zu stiften, und dieses Volksinstitut
nach Innen zu festigen, nach Außen hin, vor Allem im Lande Mähren,
Iebhaftere Berührungen zwischen Consumenten und Producenten zu ver-
mitteln, auf welcher Gegenseitigkeit ja die naturgernäße Entwickelung
der Gewerbe beruht, neben Vervollkommnung und Veredlung der Ge-
werbe, deren wirthschaftlicher und geistiger Hebung auch die weitere
belangreiche Aufgabe der Gewerbemuseen: wGeschmack und Verständniss
bezüglich gewerblicher Erzeugnisse im Volke zu fördern", segenbringend
zu lösen.
Hoifnungsvoll kann es die Schwelle des zweiten Decenniurns seines
Bestandes betreten. J. G. Sch.
Literaturbericht.
R. Eitelberger v. Edelberg: Gesammelte kunsthistorische Schriften.
III. Band. Wien, Wilh. Braumüller, 1884. 8. XVI u. 390 Seiten mit
40 Holzschnitten.
Von R. v. Eitelhergefs vGesammelten kunsthistorischen Schriften: ist soeben
der dritte Band, nebst einer ausführlichen Einleitung acht größere Abhandlungen ent-
haltend, ausgegeben worden. In den drei ersten Abhandlungen bespricht der Verfasser
die Aufgaben des heutigen Zeichenunterrichtes, die lkunstgewerbxlichen
Fachschulen und die Frage, wie eine gewerbliche Arbeitsschule mit der Volks-
schule und der kunstgewerblichen Fachschule in Verbindung zu bringen sei. Um
diese Aufsätze insbesondere dem Lehrerstande zugänglicher zu machen als es durch ihre
Aufnahme in das vorliegende Sammelwerk allein möglich gewesen wäre, und dem Wunsche
des Verlegers Rechnung tragend, hat der Autor diese Aufsätze als selbstständige Bro-
schüre (Wien, Wilh. Braumüller, 1883) herausgegeben und mit einem Anhange versehen.
welcher die Ministerial-Verordnungen, betreEend den Unterricht im Zeichnen und Mo-
delliren, enthalt. Der Anhang entfiel selbstverständlich bei dem Abdrucke dieser drei
Abhandlungen in dem eben erschienenen Bande des Sammelwerkes. Der vierte , im
Jahre 1880 geschriebene und hier zum ersten Male veröEentlichte Aufsatz behandelt
die Frage der Hausindustrie mit besonderer Berücksichtigung österrei-
chischer Verhältnisse und ist gewissermaßen als eine Ergänzung zu dem Artikel
über die gewerbliche Arbeitsschule zu betrachten. Diesen vier Aufsätzen vorwiegend
didaktischer Natur reihen sich vier kunsthistorischeArbeiten an, deren erste, das
Porträt in seiner künstlerischen Bedeutung besprechend, für einen Vortrag verfasst
wurde, den der Autor im Jahre 1860 im niederbsterr. Ständehausc gehalten hat, und
welcher hier in erweiterter Form zum Wiedetabdruck gelangte. Zum ersten Male ver-
ölfentlicht ist auch der darauffolgende Aufsatz: Goethe als Kunstschriftsteller,
im Jahre 1873 für einen Vortrag geschrieben, dessen Abhaltung jedoch damals durch
eine Erkrankung des Verfassers verhindert wurde. Hieran reiht sich eine Abhandlung
über Spielkarten mit besonderer Rücksicht auf einige in Wien befindliche alte Karten-
spiele, geschrieben im Jahre 1859 aus Anlass einer Ausstellung von Spielkarten im Wiener
Alterthumsvereine und aus den Mittheilungen der k. k. Central-Cornmission mit vielfachen
Ergänzungen und werthvollen Zusätzen hier wieder abgedruckt. Den Schluss des Bandes
Fortsetrung auf der Beilage.