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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 3)

Figurl zeigt ein aus Kanne, Zucker- 
dose, Teebüchse und sechs henkellosen 
Tassen? bestehendes, um 1725 entstan- 
denes Teeservice. Die einfach geformten 
Porzellane sind in großer Feinheit mit 
reichen Goldbordüren und -kartuschen 
sowie mit farbigen Chinesenszenen be- 
malt. Kanne und Zuckerdose zeigen 
neben der Schwertermarke K. P. M. in 
Unterglasurblau, alle Stücke K in Gold. 
Das Porzellanservice wird von einer auf 
vier Volutenfüße gestellten, reich profi- 
lierten und ornamentierten, vergoldeten 
Silberplatte, auf der für jedes Stück ein 
besonderer Stand gebildet ist, getragen. 
Die außerordentlich prächtige Metall- 
arbeit ist ein Beweis für die große Hoch- 
schätzung, der sich diese Porzellane 
schon zur Zeit ihrer Entstehung zu er- 
freuen hatten. Sie rührt von dem Augs- 
burger Goldschmied Johannes Engel- 
brecht, der 1748 starb, "H" her und wird 
wahrscheinlich von diesem nach Ruß- 
land geliefert worden sein. Denn die 
Augsburger Goldschmiede scheinen da- 
mals häul-ig auf ihr Risiko in Meißen 
Fig. 4. Standuhr, Geschenk zur Krönungsfeier gekauftes Porzellan mgntigrt zu habeyL 
Peters I! , den x7. Märgiägxwerk von Graupner.  wissen sogar, daß Sie Ende der 
zwanziger Jahre einmal nach Meißen hin 
den Wunsch äußerten, daß man dort nicht immer nur die gleichen Formen, 
sondern mehr Abwechslung in ihnen bringen solle. 
Wenig später wird der Figur 2 abgebildete, aus zwei mit vergoldeter 
Bronze montierten, farbig gehöhten Stücken bestehende Wandwaschbrunnen 
anzusetzen sein. Seinen oberen Teil bildet ein Triton, der den rechten Fuß 
auf den mit einem Hahn versehenen Bronzedelphin stützt und ein halbkugel- 
förmiges Muschelbecken, das nicht mehr vorhanden ist, getragen hat. Der 
untere Teil zeigt drei in den Wellen spielende, eine Muschel tragende Faune, 
vor dessen glatt gelassenen Fuß eine Hach gehaltene und wahrscheinlich 
sehr reich mit Chinesenszenen bemalte Muschelschale gesetzt worden war. 
Auch diese Schale fehlt beim Petersburger Exemplar. Mit einigen Abände- 
rungen kommt ein solcher Wandbrunnen in der Porzellansammlung zu 
" Die eine Untertasse ist in der kaiserlichen Porzellanfabrik in Petersburg unter Nikolaus I. ergänzt 
worden. 
" M. Rosenberg, Das Goldschmiedemerkzeichen, Igu, Nr. 5:9.
	        
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