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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 12)

 
Seidenstoff, in verschiedenem Blau mit etwas Rot. 
Etwas verkleinert 
der Weber in dem Zierstück zugleich 
mit der demselben eigenen Musterung 
auch das Dessin des übrigen Stoffes 
(die Rauten des Grundes im vergrö- 
ßerten Maße) beibehalten hat. Er hat 
das dadurch ermöglicht, daß er für letz- 
teres eine dichtere Bindung wählte, als 
für ersteres. Die Geschicklichkeit, mit 
der er das getan, und die technische 
Vollendung, die sich hierin ausspricht, 
verdienen unsere Bewunderung." 
„Eigenartig wie die Musterung 
ist die Technik des Gewebes. Dekom- 
poniert man dasselbe, so ergibt sich, 
daß der lockere, durchsichtige Fond 
des Dessins durch eine Art von Gaze- 
bindung hergestellt ist, bei der allemal 
drei nebeneinanderliegende Ketten- 
fäden zusammengezogen und umein- 
ander geschlungen wurden. Dagegen 
ist zur Erzielung des Dessins selber Taffetbindung angewandt worden, 
und zwar setzt sich die Kette dabei fast überall aus zwei Fäden zusammen." 
Ich glaube, daß alles, was an diesem Stücke auffällig und von den Stoffen 
des Mittelmeergebietesabweichend er- 
scheint, sich leicht erklären läßt, wenn 
wir ostasiatischen Ursprung annehmen. 
Für das eigentümliche Blattrnuster 
möchte ich auf den unter den Neu- 
erwerbungen des Museums befindli- 
chen japanischen oder chinesischen 
Stoff hinweisen, der sich auf Seite 650 
unten abgebildet findet; verwandte, 
wenn auch etwas strengere Formen 
sind in japanischen Musterbüchern 
nicht selten und kommen auch in 
der neuerworbenen Sammlung des 
Museums sonst noch vor. 
Die Anwendung kleingemuster- 
ten, hauptsächlich auf geometrischer 
Grundlage ausgestalteten Grundes 
scheint, wie wir bereits gesehen haben, 
eine kennzeichnende Eigentümlichkeit 
der ostasiatischen Stoffe zu sein; man 
vergleiche etwa noch den Randstoff 
 
Seidenstoß", hauptsächlich Ziegelrot mit Weiß. 113 der 
natürlichen Größe
	        
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