Von den Erwerbungen der KAISER-'
LICI-IEN GEMÄLDEGALERIE sind an
erster Stelle zwei hervorragende alt-
niederländische Bildchen zu nennen,
Täfelchen von der Hand des am Hofe
Isabellas der Katholischen tätigen nieder-
ländischen Malers Juan de Flandes,
dessen Werke zuerst Karl Justi zusam-
mengestellt hat. Die beiden Bilder, die
Kreuztragung und die Annagelung Christi
an das Kreuz darstellend, gehören zu
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Diclrtaler Kaiser Maximilians l.
einer Folge von mehr als vierzig Illustrationen zur Passion Christi und dem Leben
Mariens, die, ursprünglich für die Gönnerin des Künstlers, Isabella die Katholische, gemalt,
später zum größten Teil in die Sammlung Margarethas von Osterreich, der Tochter
Medaille auf die Feier des Konstantinischen Edikts (S. Melchiades)
Maximilians I., in Mecheln gelangten, wo sie Dürer 1521 sah und ihre feine Ausführung
bewunderte („bei 40 kleiner Täfelein von Olfarben, dergleichen ich von Reinigkeit und Gut
dazu nie gesehen hab"). Von dieser Serie, die auch für die Geschichte der Kunstbestre-
bungen des Hau-
ses Habsburg ein
großes Interesse
hat, befinden sich
heute fünfzehn
Stücke im Escu-
rial,ferner je eines
in der Londoner
National-Gallery
und in Apsley
House, zwei in der
SammlungdesDr.
Eduard Simon in
Berlin, zwei wei-
tere befanden sich
vor Jahren in der
Medlille auf die Vermählung des Prinzen von Cumberland (R. Placht)
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