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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 5)

durch die schlecht gelaufene Glasur, deren allzustarke 
Rötung überdies ganz punktiert, wie ein Ausschlag 
aussieht (Höhe x80 Millimeter). 
Der 1746 von Karl Friedrich von Haustein 
begründeten Fabrik in Münden, die sonst nur durch 
ihre mit Netzwerk verzierten Geschirre hervortrat, 
wird ein Herkules des Museums in Halle zuge- 
schrieben. Die gut bewegte, aber nicht bedeutende 
Figur sieht eher wie ein Versuch oder Modell aus, 
ist weiß glasiert und nur am Mantel mit jenem 
Manganviolett gefärbt, das für die Mündener Ar- 
beiten kennzeichnend ist (Höhe 250 Millimeter). 
Vielleicht aus Göggingen bei Augsburg, wo 1748 
eine kurzlebige Fayencefabrik eingerichtet wurde, 
stammt eine in Augsburg erworbene kleine Frauen- 
büste des Brünner Erzherzog Rainer-Museums. Sie 
ist weich und verschwommen in den Formen, weiß 
Der Geiger, Fnyence, von Paul glasiert, nur das Haar manganviolett, der Sockel blau 
"mit"? ismßb"? im Elsm gemustert und unbezeichnet (Höhe 180 Millimeter). 
unstgewerbemuseurn) _ _ 
Unter den Keramikern, die von der Fayence 
sozusagen zum Porzellan aufstiegen, steht Paul Hannong obenan. Ernst 
Polaczek hat darauf hingewiesen, daß manche der von Paul Hannong in 
Porzellan ausgeführten Figuren nichts vom eigentlichen Porzellanstil ver- 
raten, sondern noch „schwer und derb modelliert 
und tief gefärbt sind". Er rückt diese mit PH be- 
zeichneten Arbeiten deshalb in den Anfang seiner 
Tätigkeit als Porzellanbildner, vor Hannongs Über- 
siedlung nach Frankental, als er noch in seiner Straß- 
burger Fabrik saß, von der bisher angenommen wurde, 
daß sie damals nur Fayence erzeugt habef" Hierher 
gehört die PH bezeichnete Frankentaler Porzellan- 
gruppe der vier anmutigen Amoretten als Jahreszeiten 
im Straßburger Kunstgewerbemuseum. 
Bezeichnete Figuren von Paul Hannong gibt es 
nur wenige. 
Ein Hauptstück, unbezeichnet, aber von außer- 
ordentlicher Frische, auch in der Farbengebung ge- 
rühmt, kam erst neuerdings in das Straßburger Kunst- 
gewerbemuseum: die allerliebste sitzende Schäferin mit 
einladend ausgebreiteten Armen und dem Lamm zu 
ihren Füßen." Ein Schäferpaar, jäger, eine Taube als 
' Ernst Polaczek, Beiträge zur Geschichte der Szraßburger Keramik. 
(Cicerone, ll, 387 H.) 
"' Abb. 12 bei Walter L. Müller, Neuerwerbungen des Städtischen Tschinellenschläger, 
Kunstgewerbemuseums in Straßburg. (Crcerone, V, x34.) Faygncg, von Paul Hannong 
 

	        
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