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Auch aus dem Linzer Museum Francisco-Carolinum kam eine solche
I-Iolitscher Marktbäuerin mit zweiteiligem Deckelkorb, aber unbezeichnet.
Ihr recht gut bemalter Kopf trägt einen grünen, niedrigen, blattartigen Hut,
der Rock ist weiß, die Schürze rot, das ausgeschnittene Leibchen gelb
(Höhe x40 Millimeter).
Das dazugehörige männliche Gegenstück, auf der Unterseite in Schwarz
mit H bezeichnet, ist nicht minder gut gelungen, wenn auch beide an „auf-
gerissenen" Augen leiden. Wie wenig die Maler daran
dachten, sich auch nur bei solchen Gestalten ihrer
Umgebung an die wirkliche Volkstracht zu halten,
zeigen die roten Kniehosen und der gelbe Rock dieses
Bauers (Höhe x40 Millimeter).
Von den spanischen Fayencefabriken ist die seit
1727 tätige Manufaktur zu Alcora, die unter Leitung
des aus Moustiers berufenen Joseph Olery stand,
unter anderem durch einen großen, manganfarbig be-
malten Widder aus dem Museum in Hagen vertreten
(Höhe 230, Länge 310 Millimeter). Sein Rücken,
worauf ein Junges liegt, ist als Deckel abhebbar. Auf
der Unterseite in Schwarz bezeichnet A.
Aus Talavera stammt der Bacchusknabe des
k. k. Österreichischen Museums in Wien. Er steht auf
einem 65 Millimeter hohen viereckigen, gelbmarmo-
rierten Sockel (145 Millimeter im Durchmesser), dessen
Ecken abgeschrägt sind. Die erhobene Rechte trug
einmal einen - jetzt fehlenden - Becher, die linke
hält Weintrauben (Gesamthöhe 465 Millimeter).
Von italienischen Arbeiten war aus demselben
i Besitze unter anderem ein Tritonaufsatz ausgestellt.
Auf einem IOO Millimeter hohen kreisrunden Unter-
Dame mit 1mm, Zürich bau mit Seepferden und Muscheln steht ein 210 Milli-
(Landeiiggxftizä:)us'"m meter hoher Aufsatz mit zwei Tritonen, die über sich
eine Blattschüssel halten. zwischen ihnen vier Del-
phine und drei kleinere Muschelschalen. Eine kniende Maria mit lieblichem
Kopf, in gelbgemustertem Kleid mit lichtblauem Überwurf, oberitalienische
Arbeit, gehört demselben Museum (Höhe 260 Millimeter).
Ebendaselbst ist der jugendliche Delphinreiter, der auf seinem Kopfe
eine Schüssel hält. Hier wie bei dem Tritonaufsatz ist das Modell besser
geraten als die bläuliche Glasur. Das aus der Sammlung des k. k. Vize-
delegaten in Vicenzajulius Freiherrn von Sourdeau stammende Stück ist nach
einer im ]ahre 1866 handschriftlich beigelegten Erklärung Mantuaner Arbeit.
Eine interessante Figur ohne Marke, der Mann mit dem Zepter, stammt
aus dem Besitze des Herrn Direktors Dr. G. E. Pazaurek in Stuttgart. Die
weiße Farbe ist nur durch etwas Gold gehöht (Höhe 310 Millimeter).