halben Meter, erhebt sie
sich über den Boden. Die
Tumba selbst ist schmuck-
los, ein kräftig proliliertes
Fuß- und ein ebensolches
Kranzgesims bilden die
einzige Gliederung. Alle
Kunst ist auf die Deck-
platte verspart (Abb. 15).
In tiefer Mulde einge-
bettet ruht der Herzog
im Todesschlummer. Er
ist gerüstet mit einer
grätigen Kugelbrust und
Plattenschurz, um den
sich das Cingulum mit
Schwert und Dolch legt.
Arme und Beine stecken
in Schienen. Mit der er-
hobenen Rechten hält er
die Rennfahne, die ein
Löwe, auf dem der Her-
zog etwas unsicher steht,
mit seinen Pranken um-
klammert; ein Engel zu
I-Iäupten des Verstor-
benen entfaltet die Wim-
pel. In der gesenkten
Linken hält der Herzog
einen geweckten Schild. Abb. u. Vom Grabstein des Dietrich Hofer in Sünching
Um die Schultern legt sich
ein mit einer Agraffe, die einen von Hunden gestellten Hirsch zeigt,
genestelter weiter Mantel, der in weichen Falten herabfließend die Mulde
wie ein Bahrtuch auskleidet. Ein hoher Herzogshut mit breiter, pelz-
verbrämter Krämpe deckt das zur Seite geneigte todesmüde Haupt. In den
Ernst des Todes klingt als versöhnliches Motiv ein Chor von Engeln. Zwei
zu Seiten des Kissens scheinen den Mantel nach oben zu raffen, vier an
den Ecken der Platte halten das gewundene, durchbrochen gemeißelte
Schriftband, das die Hohlkehlen an den Längsseiten füllt; die beiden an den
oberenEcken beschäftigen sich außerdem mit dem Lanzenfahnlein, die unteren
halten noch Wappenschilde mit dem Löwen der Grafschaft Holland und mit
dem Adler des Herzogtums Schlesien; dieser nimmt auf des Herzogs Mutter
Margaretha von Brieg, jener auf seine Großmutter Margarethe von Holland
Bezug. Zwischen den Wappen steht ein ungekrönter Stechhelm mit gerauteten