MAK

Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 6 und 7)

Büfielhörnern und einfach geschnittener Helmdecke. Die Legende auf dem 
umlaufenden Schriftband hat den etwas ungewohnten Wortlaut: „Anno do 
m" ccc" xc vij die beate agnetis Illustä princeps dns albertg dux bavarie ex hac 
vita migravit cuig anima cum Fidelib" requiescat in pace. 
Für die Würdigung des mächtigen Werkes fällt vor allem seine Größe 
ins Gewicht; es mißt 3-05 Meter in der Länge und r53 Meter in der Breite- 
Dem Aufblick auf die Platte kommt die wohldurchdachte geringe Höhe 
- o'44 Meter - zugute. Leider trüben aber den Genuß am Werk zwei 
mißliche Umstände, einmal das Material, ein von weißen Adern überreich 
durchsetzter Rotmarmor, in dem nicht nur alle plastischen Feinheiten völlig 
untergehen, sondern auch die Klarheit der Zeichnung leidet, und dann die 
ungünstige Aufstellung in dem völlig zerstreuten Licht des Presbyteriums. 
Überdies schiebt sich die Tumba um fast ein Fünftel ihrer Länge unter den 
Aufbau des I-Iochaltars hinein, so daß 
das Kopfteil der Platte sich fast ganz den 
Blicken entzieht. Mit um so größerem 
Dank empfindet man deshalb, daß die 
Leitung des Germanischen National- 
museums in Nürnberg von der Platte 
einen Gipsabguß fertigen und ihn auf- 
recht zu müheloser Betrachtung aufstellen 
ließ. Die monumentale Größe des Wer- 
kes, der erhabene Ernst der ganzen 
Konzeption, die plastische Feinheit und 
Sorgfalt offenbaren sich durch diese 
Vermittlung unmittelbarer und über- 
zeugender als im Original. Die Unter- 
suchung über die entwicklungsgeschicht- 
liche Stellung des Werkes ist von der 
Frage nach seiner Entstehungszeit 
abhängig, auf die mangels Daten nur 
stilistische Erwägungen Antwort geben 
können. Wimmer, der ihm zum erstenmal 
eine eingehende Betrachtung widmete, 
nimmt dafür die Jahre unmittelbar nach 
dem Tode des Herzogs, also etwa r3g8 
bis 1400 an; Riehl sogar das Todesjahr 
selbst. Das letztere verbietet schon die 
außerordentliche Größe und Feinheit 
des reich gegliederten Werkes, dessen 
Einheitlichkeit die Beteiligung von Ge- 
sellenhänden völlig ausschließt; aber 
Abb. 13. Grabstein des Abtes johannes Vogel auch_ dle Zelt um 1400 erscheint zu früh 
im Kloster Oberaltaich gegriffen.
	        
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