Ausstellung der Darmstädter Kiinstlerkolonie. Professor Albin Müller, Musikzimmer für das Palais des Groß-
herzogs von Hessen
gliederte den ganzen Block als einheitliche Masse, die zwischen sich und die
Straße noch streng behandelte Vorgärten schiebt. Die mächtige abgeböschte
Terrasse des Olbrichschen Ausstellungsbaues erforderte solch ein Zurück-
treten, da die Straße zwischen ihr und den hohen Etagenhäusern vielleicht
zu schluchtartig ausgefallen wäre. Die Einheitlichkeit des Ganzen ist so groß,
daß man Mühe hat, die einzelnen Grundstücke auseinanderzukennen; denn
die Brandmauern sind unter den durchlaufenden mächtigen Schieferdächern
verborgen: eine Konzession der Baupolizei, die Nachahmung verdient. Die
Gliederung der Häuser - denn von Fassaden sollte man bei einer so durch-
gehenden und bewußten Betonung des Volumens nicht wohl sprechen _
geschieht ganz nach dem Rhythmus, der auf Betrachtung des Ganzen
berechnet ist, mit Achsenbetonung, symmetrischem Vertreten, plastischen
Akzenten von Risaliten, Balkonen und Giebeln und so weiter. Der Block
von acht I-Iäusern, unter durchlaufendem Dach und zweimal gebrochen,
gleichmäßig in grauem Verputz behandelt mit sparsamer Verwendung
von Kupferbelag, Verblendsteinen und schwarzen Säulen, ordnet architek-
tonisch Flächen gegen Flächen in kubischer Absicht und legt auf ihre
Wirkung allen Nachdruck. So erscheint das vornehm moderne Etagenhaus
hier seinem Wesen entsprechend organisiert, ohne falschen Schein und