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ovalen Rundung, durch deren goldene Decke das Licht aus konzentrischen
Ringen strömt. Kandelaber vor den Pfeilern und symmetrische Tisch-
gruppen, samt den Repräsentationsbildern des großherzoglichen Paares
von Hans Pellar, sorgen für die Durchführung der ernsten Würde. Margolds
Bibliothekszimmer daneben ist ein sehr geschmackvoller und zum Benutzen
einladender Wohnraum in poliertem Nußbaum und großgemusterter Be-
spannung; Kleukens' Damensalon ein ins Umfängliche übersetztes Boudoir
für „Naschkatzen, die auch wohl an sich naschen lassen"; und so bildet
Ausstellung der Darmstädter Künstlerkolonie. Jos. Em. Margold, Restaurant am Platanenhain
im wesentlichen A. Müllers Musiksaal das prunkende Gegenstück zu Körner.
Der Reichtum an Formen kann kaum mehr überboten werden. Jahrelang
ist an diesen Schnitzereien, durchbrochenen, auf Bronze montierten Mosaiken,
Vergoldungen und Täfelungen gearbeitet worden, und das Ergebnis ein
blendendes, aber wir fürchten, nicht nachhaltiges. Immerhin dient dieser
verschwenderische Luxus an Arbeit und Materialien einem höheren Zwecke;
es ist ein Raum, der für Musik empfänglich stimmen soll, und die akustischen
Raffinements lassen mit Neid der nie erfüllten Forderung, den Konzertsaal
wenigstens zu verdunkeln, gedenken. Hier strömt das Licht an Wänden
und Decken aus unsichtbaren Quellen, und die Herkunft der Töne bleibt
ebenso verborgen: Orgel und Musik befinden sich hinter der Kuppelnische,
und ihre Töne dringen durch die Öffnungen in den Schnitzereien und dem