als Meuniers „Monument der Arbeit", Rodins „I-Iöllenpforte", Bartholomes
Totenmonument und alle derartigen Experimente sind gründlich an der
falschen naturalistischen Basis gescheitert, welche die Gestalten aus Erz
oder Stein gewissermaßen in eine Stube, unter einen
weltlichen, jenseits der Kunst liegenden Raumbegriff
zwingen wollte. Die richtige Anschauung, wie sie
sich in den Giebelgruppen archaischer Tempel, an
den Portalen französischer Kathedralen, bei Michel-
angelos Medicäergräbern und in den Barockgärten,
kurz in allen schöpferischen Zeiten gleichartig äußerte:
diese konnte freilich erst in einer Zeit und von Künst-
lern vviederentdeckt werden, welche den Naturalismus
durchaus und innerlich überwunden hatten. Hoetgers
Platanenhain wäre nicht möglich gewesen in den
Jahren, da noch der Impressionismus die besten Geister
beherrschte. Und so gewinnt er eine völlig symp-
tomatische Bedeutung noch über seinen absoluten
Wert als Kunstwerk hinaus: er ist das erste ganz
umfassende plastische Bekenntnis zu einem radikalen
Idealismus der Raumanschauung und zu einer un-
bedingten Vergeistigung und seelischen Belebung.
Die Einzelkünste, die in Atelierausstellungen und
in den Räumen verteilt sich behelfen müssen, treten
naturgemäß gegenüber den großen Objekten dieser
Kunstschau zurück. Ihr Wert aber ist nicht gering
anzuschlagen, und sie verdienen es, daß man sich
intimer mit ihnen beschäftigt; sei es, daß man die neu
entstandenen Landschaften Oßwalds in den Woh-
nungseinrichtungen von Körner darauf hin betrachtet,
wie dieser Maler des Schnees und der oberbayrischen
Landschaft sich angesichts des Odenwaldes zu einer
breiteren und gelockerten Farbenauffassung durch-
gefunden hat, sei es, daß man Pellars repräsentative
Bildnisse oder Margolds wunderbare Kleinarbeiten
und seine Packungen für die Bahlsensche Kakesfabrik
betrachtet. Eine wichtige Stellung innerhalb der deut-
_ Ausstellung der Darmstädter
schen Buchkunst nehmen F. W. Kleukens' Arbeiten Künsilerkolonie. Theodor Wen.
und die Bücher der von ihm und seinem Bruder d"E1""'b"h"'si"'e' gm"
.. . . . b,d'F'1l gosse-
Christian Heinrich besorgten Ernst Ludwig-Presse m m lg r ge n
ein; Liebhaberdrucke von großer Schönheit und Sorgfalt der Arbeit, ohne
Belastung mit viel Buchschmuck. Das luxuriöse Kunstgewerbe vertreten die
Silberarbeiten Riegels und seines derzeitigen Nachfolgers Th. Wende, die
in einem interessanten Gegensatze stehen. Man kennt Wendes Arbeiten
überhaupt noch kaum, aber man wird sie sehr bald schätzen lernen: die