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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 8 und 9)

 
Seitenwand eines Ofens auf Schloß 
Spangenberg bildete (Fig. 35). Die 
beiden Rundmedaillons mit der Er- 
Schaffung Evas und der Geburt 
Christi kehren in Varianten auf 
Platten desselben Meisters in Mar- 
burg" und an einem Ofen im Schloß 
zu I-Ierda (Bezirk Gerstungen in 
Sachsen-Weimar-Eisenach) wieder. 
Die Einzeltiguren, welche auf der 
Platte willkürlich aneinandergereiht 
sind (Christus, Moses, Lucretia, 
Saul ?, David), bildeten neben einer 
Reihe weiterer Figuren das bestän- 
dige Inventar der klösterlichen Guß- 
hütten. Zwei dieser häufig und leicht 
verwendbaren Modeln hat Philipp 
Soldan mit seinem vollen Namen 
Fig. 36. Ofenplatte mit Figuren nach Modellen des _ _ _ _ _ _ 
Bildhauers Philipp Soldan, aus einer Waldeckschen signiert. ES Sind dleS dle Figuren 
Gußhüue (Burg Kreuzenstein) 
 
Karls des Großen und Julius Cäsars. 
Von unseren Platten. trägt eine die 
Gestalt zweier Könige aus der vorge- 
nannten Soldanschen Serie (Fig. 36), 
dazwischen die Jahrzahl 1566 und das 
Gießermonogramm IP auf einem mit drei 
Sternen belegten Schilde, das auf eine 
Hütte im Waldeckschen hinweist. Die 
nächste Platte (Fig. 37) mit dem gekreuzig- 
ten Heiland ist gleichfalls auf Soldan 
zurückzuführen. Während aber die ein- 
gangs erwähnte in Marburg befindliche 
Platte bald nach 1540 entstanden sein 
muß, ist die hier abgebildete eine Wieder- 
holung aus dem Jahre 1578. Der Kopist 
hat sich am Torbogen des Einganges 
zur Vorhölle voll gezeichnet: „Conradt 
Luckelen". Von diesem Forrnschneider 
wissen wir nur so viel, daß er auf einer 
Hütte des Klosters tätig war und auch den 
auf Soldan zurückgehendenModel mit dem 
" Bei dieser Platte wurde das Wappen der Stadt 
Heidenheirn an Stelle einer Kreuzlragung eingesetzt. 
Fig. 37. Ofenplatte nach einem Modell des Philipp Soldan, 
Meister Konrad Luckelen 1578 (Burg Kreuzenstein, Bibliothek)
	        
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