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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 8 und 9)

des Grafen von Mander- 
scheid, woselbst auch 
eiserne Öfen, die wir 
in den Warmräumen ge- 
brauchen, gegossen wer- 
den." Agricola erwähnt 
weiter die Stadt Siegen 
im Westerwald (Hessen- 
Nassau) sowie das ganze 
Sauerland im Osten von 
Köln als eine Heimat der 
eisernen Plattenöfen. En- 
nen in seiner Geschichte 
der Stadt Köln, Band III, 
Seite741, liefert denNach- 
weis, daß bereits im jah- 
re 1414 in Köln „Eisen- 
ofenmacher" tätig waren, 
ohne eigene Zunftstatu- 
ten zu besitzen. 
Daß sich die Hütten 
in der Eifel und im I-Iuns- 
rück, somit im Gebiet der 
Mosel frühzeitig rnit dem 
Guß eiserner Öfen be- 
schäftigten, haben wir 
bereits der Frankfurter 
Chronik entnommen. Der 
Meister „uFf der Mos- 
Fig. 5. Süddeutscher gotischer Feuerbock, aus dem Flußbelt der Donau Sel" war scho," x49!) 
gehaggert (Burg Kreuzenslein) Wegen dleser Selrler Fef" 
tigkeit weitberühmt. Im 
Jahre 1507 zahlt das Kloster Wolf an der Mosel für einen eisernen Ofen 
n Goldgulden (etwa xoo Kronen nach jetzigem Werte). Sebastian Münster 
schreibt in seiner Cosmographey: „Unfern der Grafschaft Manderscheid in 
den Herrschaften Keila, Kronenberg und Heida im Thal I-Iellenthal geusst 
man Eysen Ofen, die ins Oberland als Schwaben und Franken verkauft 
werden." Den Höhepunkt des künstlerischen Eisengusses finden wir in der 
Mitte des XVI. Jahrhunderts in Hessen, noch später in Schwaben und 
Franken sowie in Sachsen. Es scheint beinahe der Zug der Entwicklung 
des Plattengusses vom Westen nach Osten fortgeschritten zu sein. 
In der Tat weisen auch die ältesten Ofenplatten im Besitze des Grafen 
Wilczek in das Gebiet der Eifel, und zwar in die Grafschaft Manderscheid, 
deren schon Agricola mit den Worten gedenkt: „in ditione cornitei Mander-
	        
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