enzyklopädie berichten konnte, „in neuerer Zeit zu einem hohen Grade der
Vollkommenheit gediehen. Da gefaßte Edelsteine ein Lieblingsschmuck des
Adels sind, so werden viele Juwelen, teils in mattem Golde, mit Email
von vielerlei Farben, teils auch mit Brillanten carmoisiert, gefaßt". Man
lernte damals auch in Wien das Schneiden und Schleifen der Edelsteine;
in Böhmen gab es von jeher viele Edelsteinschneider. Der Handel mit
geschnittenen Steinen, Juwelen und Gemmen, gefaßt und ungefaßt, erstreckte
Entwurf zu einem Ankleidezimmer, von Raphael Rigel, Wien x8x8
sich von Wien aus durch die ganze Monarchie und darüber hinaus nach
Italien, Polen, Rußland und der Türkei.
Die Möbelkunst, auf Wiener Boden im Zeitalter Karls VI., Maria
Theresias und Kaiser Josefs vor die größten Aufgaben gestellt, in" allen
Techniken (Einlegearbeit, Schnitzerei, Vergoldung, Furnierung) trefflich
geschult, bewahrt ihre Tradition peinlich genauer, materialgemäßer, werk-
tüchtiger Arbeit und fügt sich mit rascher Auffassung in den Wechsel von
Stil und Mode und die Gewinnung neuer Holzgattungen aller Art. Englisches
und französisches Vor-Empire und Empire, die klassizistische Architektonik
und die bildhauerischen Anforderungen, welche an das Möbel gestellt werden,